DFB: Baumgart kritisiert Umgang mit verdienten Spielern – Fans stimmen zu

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Bundestrainer Hansi Flick steht nach den schwachen Testspielauftritten seines Teams vor einigen Wochen weiterhin in der Kritik. Nun äußerte sich auch Steffen Baumgart zur aktuellen Situation des DFB. Der Coach des 1. FC Köln bemängelte dabei insbesondere den Umgang mit altbewährten Spielern. FanQ hat die deutschen Fußballfans deshalb befragt, ob es sie auch stört, wie verdiente Profis hierzulande behandelt werden.

‚Effzeh‘-Coach: „Wir zerlegen unsere Jungs jedes Mal“

Angesprochen auf die gegenwärtige Lage des deutschen Fußballs sparte Steffen Baumgart im Interview mit der „Bild am Sonntag“ nicht mit kritischen Äußerungen. „Ich finde Hansi Flick als Bundestrainer gut“, räumte der Übungsleiter des 1. FC Köln zwar zunächst, ehe er allerdings ergänzte: „Ich sage es mal so: Wir hatten eine WM in Russland, die nicht so gut war. Danach haben wir einige unserer besten Spieler vergrault.“

Damit meinte der 51-Jährige vor allem zwei Akteure: „Toni Kroos, Thomas Müller – die waren plötzlich nicht mehr gut genug. Stattdessen haben wir uns eingeredet, dass wir auf junge Leute setzen müssen.“ Doch besonders bei den jungen Spielern sei es wichtig, sie behutsam heranzuführen. „Musiala und Wirtz sind Talente – mehr noch nicht. Ja, Top-Talente, die ich auch gerne im Team hätte, aber sie leben aktuell noch von Spielern wie Müller und Kimmich“, so Baumgart.

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Dabei bemängelte der ‚Effzeh‘-Trainer insbesondere die nationale Philosophie, wenn es um Spieler geht, die über Jahre hinweg starke Leistungen gezeigt haben: „Jede andere Nation lässt ihre 36-jährigen Helden spielen, bis sie nicht mehr laufen können. Weil sie einfach die Besten sind.“ Als Beispiel führte der 51-Jährige den Vizeweltmeister von 2018 an. „Die Kroaten würden einen Modric auf den Platz tragen, damit er mit 38 Jahren noch für sein Land spielt, weil er ein Held ist. Und wir? Wir zerlegen unsere Jungs jedes Mal“, polterte Baumgart.

In diesem Kontext nahm der Bundesligacoach auch die TV-Experten in die Verantwortung: „Ich habe ein Problem damit, dass die Öffentlichkeit, allen voran die sogenannten Experten, die doch selbst alle mal gespielt haben, darüber entscheiden, wer gut genug ist.“

Aus diesem Grund hat FanQ die Fußballfans in Deutschland befragt, ob es sie auch stört, wie hierzulande mit verdienten Akteuren umgegangen wird. Fast drei Viertel der Umfrageteilnehmer (73,79 %) sind dabei der Meinung, dass in Deutschland tatsächlich oft der nötige Respekt vor Spielern fehlt, die über viele Spielzeiten hinweg überzeugt haben. Lediglich 11,03 % sehen das anders und denen, dass es ganz normal sei, dass Profis irgendwann ausgedient hätten.

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