Aytekin soll Topspiel zwischen BVB und FCB pfeiffen – Fans befürchten Schiedsrichterproblem in Deutschland
Bislang galt beim DFB die Regel, dass ein Schiedsrichter keine Partie mit Beteiligung seines eigenen Landesverbandes pfeifen darf. Mit Deniz Aytekin soll allerdings nun ein in Fürth lebender Unparteiischer die Bundesligapartie von Bayern München bei Borussia Dortmund leiten. Für viele ist das ein Eingeständnis des Verbands, dass er keinem anderen Referee zutraut, das Spiel genauso gut zu leiten. Aus diesem Grund hat FanQ die deutschen Fußballfans befragt, ob Deutschland ein Schiedsrichterproblem hat.
DFB weicht Grundregel bei der Einteilung der Referees auf
An diesem Bundesliga-Wochenende werden viele Fußballinteressierte nach Dortmund schauen. Der BVB empfängt um 18:30 Uhr den deutschen Rekordmeister Bayern München zum Topspiel im heimischen Signal Iduna Park. Beide Mannschaften haben in dieser Spielzeit bereits geschwächelt, dementsprechend geht es für die beiden Rivalen um sehr viel. Während die Bayern ihre Krise mit vier sieglosen Ligapartien in Serie durch zwei Kantersiege gegen Leverkusen in der Liga (4:0) und Pilsen in der Königsklasse (5:0) wieder überwunden zu haben scheinen, mussten die Dortmunder am vergangenen Wochenende eine 2:3-Niederlage in Köln hinnehmen, ehe sie sich unter der Woche in der Champions League mit einem 4:1-Erfolg in Sevilla wieder zurückmeldeten.
Beide Teams gehen mit derselben Punktanzahl in den Spieltag. Es geht also nicht nur um viel Prestige, sondern auch darum, ein Statement im Meisterschaftskampf zu setzen. Auch dem DFB ist die Bedeutung des „Klassikers“ durchaus bewusst. Um für eine möglichst unauffällige, ruhige und souveräne Schiedsrichter-Leistung zu sorgen, bricht der Verband laut Informationen der „Bild“ wohl mit einer wichtigen Grundregel bei der Einteilung der Unparteiischen. Demnach soll Deniz Aytekin das Topspiel leiten. Bislang galt die Regel, dass kein Schiedsrichter in der höchsten deutschen Spielklasse eine Begegnung einer Mannschaft pfeifen sollte, die aus dem eigenen Landesverband kommt. Mit dem 44-Jährigen soll nun dennoch ein gebürtiger Bayer die Fahrt nach Dortmund antreten, um beim „Klassiker“ als Referee zu fungieren.
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Bereits zu den Hochzeiten der Corona-Pandemie wurde diese Leitlinie aufgeweicht, um die Reisewege der Unparteiischen zu verkürzen. Zwar gibt es diesbezüglich mittlerweile keine Einschränkungen mehr, dennoch hat sich der DFB bei der Schiedsrichteransetzung des Duells der beiden größten deutschen Teams für den in Fürth lebenden Referee entschieden. Diese Entscheidung ist zwar einerseits ein deutliches Vertrauenszeichen an Aytekin. Andererseits signalisiert der Verband damit auch, dass er keinem anderen Schiedsrichter zutraut, die Partie so souverän zu leiten wie der 44-Jährige.
„Ich bereite mich professionell darauf vor – wie auf alle anderen Spiele. Aber klar ist: Auch mir können Fehler passieren, wir sind halt alle nur Menschen“, sagte der für den TSV Altenberg pfeifende Unparteiische im Gespräch mit der „Bild“. „Ich bin ja kein Bayer – ich bin Franke! Das ist ein Unterschied“, ergänzte er mit einem Lächeln.
Angesichts dieser Entscheidung des DFB hat FanQ die Fußballfans in Deutschland befragt, ob es hierzulande ein Schiedsrichterproblem gibt. Fast zwei Drittel (65,32 %) der an der Umfrage teilnehmenden Personen vertreten dabei die Meinung, dass diese Ansetzung ein klares Eingeständnis des Verbandes ist, dass man nicht in die Qualität der restlichen Bundesliga-Referees vertraut. Demnach gibt es in Deutschland vermeintlich keinen weiteren Schiedsrichter auf dem Niveau Deniz Aytekins. 27,75 % der Befragten denken hingegen, dass man diese Einteilung eher als Vertrauensbereich für den 44-Jährigen sehen und deshalb in Bezug auf die restlichen Unparteiischen aber keine Schwarzmalerei betreiben sollte.