Köln verzichtet nach Nizza-Krawallen auf Einspruch beim CAS – Fans halten das für eine kluge Entscheidung

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Von Eike Wölk

Nach den Krawallen und Ausschreitungen beim Hinspiel gegen OGC Nizza an der Côte d’Azur hat der 1. FC Köln die Strafe der UEFA angenommen und wird nicht, wie zuvor geplant, vor den internationalen Sportsgerichtshof CAS ziehen. Das Bußgeld sowie die Stadionverbote wurden zwar akzeptiert, das Strafmaß findet der Verein aber trotzdem nicht angemessen. Es ist zu vermuten, dass der Verzicht auf den Gang vors Sportgericht vor allem an der begrenzten Zeit bis zum nächsten Auswärtsspiel liegt. In diesem Zusammenhang hat FanQ die Fußballfans in Deutschland befragt, ob sie den Entschluss des ‚Effzeh‘ für eine kluge Entscheidung halten.

‚Effzeh‘ spricht nach Razzia Stadionverbote aus

Was war passiert? Im Vorfeld der Partie gegen Nizza gab es heftige Ausschreitungen. Anhänger beider Teams gingen aufeinander los, mehrere Menschen wurden verletzt. Das Spiel stand wegen der Krawalle sogar kurz vor dem Abbruch. Die Begegnung startete erst mit fast einer Stunde Verspätung. Nachdem sich der Rauch sprichwörtlich verzogen hatte, wurden Frankfurt und Köln mit Strafen belegt. Die Domstädter hat es dabei schlimmer erwischt. Der Verein aus dem Rheinland muss 100 000 Euro Bußgeld zahlen und darf für die beiden kommenden Auswärtsspiele in Belgrad und Tschechien keine Gästetickets verkaufen. Das ist natürlich eine bittere Pille für den Club, der finanziell ohnehin nicht gut aufgestellt ist. Dementsprechend treffen der Verlust der Einnahmen sowie die Strafzahlung die ‚Geißböcke‘ besonders hart. Darüber hinaus müssen die Kölner Profis in den gegnerischen Stadien auf die Unterstützung ihrer leidenschaftlichen Fans verzichten.

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Am Mittwoch gab es zudem eine Razzia in und um Köln, bei der 16 Durchsuchungsbeschlüsse durchgesetzt wurden, fünf davon mit Haftbefehl. Den betreffenden Personen wird schwerer Landfriedensbruch und gefährliche Körperverletzung vorgeworfen. Außerdem hat der 1. FC Köln gegen diese 16 Personen ein Stadionverbot ausgesprochen und ein bundesweites Stadionverbot vorgeschlagen. Der ‚Effzeh‘ hat sich nach eigenen Angaben intensiv mit der UEFA und der Strafe selbst auseinandergesetzt, für richtig hält der Club das Strafmaß aber nicht. In einer Vereinsmitteilung heißt es: „Unabhängig vom Verzicht auf Rechtsmittel erachtet der 1. FC Köln das von der UEFA ausgesprochene Strafmaß in mehreren relevanten Aspekten für praktisch falsch. Allen voran bestraft ein generelles Verbot von Gästetickets zu Unrecht die Vielzahl friedlicher FC-Fans. Solche Strafen haben sich in der Vergangenheit zudem nicht als zielführend erwiesen, um Gewalt im Stadion zu verhindern.“

Vor diesem Hintergrund hat FanQ die deutschen Fußballfans befragt, ob sie die Entscheidung der Kölner Verantwortlichen als klug einschätzen. Über zwei Drittel (68,14 %) der an der Umfrage teilnehmenden Personen denken, dass die Rheinländer mit dem Verzicht auf weitere rechtliche Schritte den richtigen Entschluss getroffen hat. Nur 8,85 % der Befragten finden hingegen, dass der ‚Effzeh‘ die Strafe juristisch hätte anfechten sollen.

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