Titelverteidiger Leipzig bezwingt HSV – Mehrheit der Fans kritisiert Hamburgs geringe taktische Flexibilität

 In Votings
Von Jasmin Eigl

RB Leipzig ging gestern in der zweiten Runde des DFB-Pokals als klarer Favorit in das Duell mit dem HSV. In einer Partie, in der die Hamburger mehr Ballbesitz (58%) hatten, ging der Favorit dennoch mit einem 4:0-Erfolg vom Platz. Die Leipziger nutzen ihre Chancen eiskalt und warfen die Hanseaten mit vier Treffern aus dem Pokal. Die ‚Rothosen‘ fingen stark an, der Klassenunterschied war in der Partie phasenweise kaum zu spüren. Gegen effektive Sachsen gingen die Hamburger dennoch leer aus. FanQ hat die deutschen Fußballfans angesichts des Spielverlaufs befragt, ob der HSV taktisch zu unflexibel ist.

Viel Ballbesitz, keine Tore – HSV lässt sich schulbuchmäßig auskontern

Gleich zu Beginn der Begegnung rüttelte der Niederländer Reis die Leipziger Hintermannschaft mit der ersten Hamburger Torannäherung wach (5. Spielminute). Auch die erste Großchance ging an den HSV. Muheims gewaltvoller Distanzschuss sprang von der Querlatte an den Pfosten und von dort zurück ins Spielfeld (20.). Die ‚Rothosen‘ hatten auch bessere Ballbesitzwerte als die Sachsen, aber konnten dennoch nicht verhindern, dass der Bundesligist nun aktiver wurde. Nach einem ersten Abschluss von Henrichs (28.) schlugen die ‚Roten Bullen‘ gleich zweimal zu: Zunächst steckte Szoboszlai am gegnerischen Strafraum auf Simakan durch, der zu Poulsen querlegte. Der Däne musste die Kugel nur noch über die Linie drücken (33.). Drei Zeigerumdrehungen später erkämpfte sich Szoboszlai erneut den Ball und leitete mit seinem Steilpass auf Silva den nächsten Konter ein. Der Angreifer legte wieder quer, wieder bedankte sich Poulsen, indem er zum 2:0 einschob (36.). In der Folge erspielten sich beide Mannschaften ihre Chancen, der HSV gab trotz Zwei-Tore-Rückstand nicht auf. Eine unschöne Szene ereignete sich noch in der Nachspielzeit der ersten Hälfte: Nachdem Simakan von Jatta gefoult wurde, deutete der Franzose beim Hamburger einen Kopfstoß an. Mit der anschließenden Gelben war der Leipziger noch gut bedient (45.+1).

Du möchtest auch, dass deine Stimme zählt? Stimme hier ab!

Auch nach dem Seitenwechsel entwickelte sich ein munteres Spiel mit Torraumszenen auf beiden Seiten. Hamburgs Königsdörffer (59.) und Leipzigs Poulsen (65.) scheiterten aber beispielsweise jeweils am gegnerischen Schlussmann. Wenige Minuten später landete Forsbergs Eckball bei Simakan, der zum 3:0 für die Hausherren einköpfte (69.). Die Partie war entschieden und so dauerte es bis zur Schlussphase, ehe Henrichs einen erneuten Konter der ‚Roten Bullen‘ vollendete und mit seinem ersten Pokaltor den 4:0-Endstand herstellte. Unterm Strich trotzten effektive Leipziger den starken Hanseaten und zogen damit verdient in die Runde der letzten 16 ein.

Der Trainer des HSV, Tim Walther richtete nach dem Spiel aufmunternde Worte an sein Team: „Kopf hoch. Es ist hier nicht schlimm zu verlieren gegen so eine Mannschaft. Die Art und Weise wie wir aufgetreten sind, ich glaube, das hat jeder gesehen, ob das die Zuschauer von Leipzig sind oder unsere, das ist aller Ehren wert.“ Auf der anderen Seite ließ Yussuf Poulsen allem Anschein nach seinen Worten Taten folgen. „Ich habe versprochen, dass ich mindestens eins heute mache“, erzählte er im Interview nach der Partie.

Trotz der hohen Hamburger Ballbesitzquote von 58 %, nutzten die ‚Roten Bullen‘ die sich ihnen bietenden Kontermöglichkeiten eiskalt aus. FanQ hat die Fußballfans in Deutschland in diesem Zusammenhang befragt, ob sie finden, dass die Hanseaten taktisch zu unflexibel sind. Über die Hälfte (57,45 %) der Umfrageteilnehmer pflichtet dieser These bei und würde dem Trainerteam um Tim Walther nahelegen, ihren Spielern weitere taktische Lösungen an die Hand zu geben. 20,21% der Befragten widersprechen hingegen diesem Vorwurf und weisen stattdessen auf den Klassenunterschied hin. So oder so kann sich der ‚Bundesliga-Dino‘ von jetzt an voll auf den Zweitligaalltag und das Saisonziel Wiederaufstieg konzentrieren.

Recommended Posts
Kritik, Lob oder Fragen? Schreib uns

Gavi nimmt im Anzug Kopa-Trophäe entgegenFrank Kramer