Schalke-Chef spricht von Europa: Fans finden Aussage unangebracht

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Derzeit liegt der FC Schalke abgeschlagen auf dem letzten Platz der Bundesliga. Das hält jedoch Aufsichtsratsvorsitzenden Axel Hefer nicht vom Träumen ab. In einem Interview äußerte er den Wunsch, schon bald wieder „europäisch zu spielen“. FanQ hat die deutschen Fußballfans gefragt, inwieweit das Ziel in der aktuellen Situation angebracht ist

Langfristiger Erfolg ist das Ziel – Union, Frankfurt und Freiburg als Vorbilder

Die ersten Spiele nach der Winterpause setzten die Königsblauen noch in den Sand. Auf eine 0:3-Niederlage in Frankfurt folgte im Heimspiel eine demütigende 1:6-Klatsche gegen Leipzig. Doch nur wenige Tage später zeigten sich die Schalker zum Rückrundenauftakt gegen Köln stabilisiert. Das torlose Remis sollte der Beginn einer Serie werden. Auch gegen Gladbach und Wolfsburg stand sowohl offensiv als auch defensiv die Null. Durch den „0:0-Hattrick“ sind die Königsblauen zwar seit drei Spielen ohne Niederlage, aber konnten dennoch keinen Befreiungsschlag im Abstiegskampf erzielen. Der Rückstand auf den Relegationsrang beträgt für das Schlusslicht der Bundesliga derzeit fünf Punkte. Bis zum rettenden Platz 15 sind es mittlerweile bereits sieben Zähler. Die Hoffnungen auf einen Klassenerhalt beginnen zu schwinden. Mit gerade einmal 12 Punkten nach 20 Spieltagen konnte sich letztmals 2015 der VFB Stuttgart noch den Ligaverbleib sichern.

Axel Hefer, Aufsichtsratsvorsitzender der „Knappen“, zeigte sich im Interview mit der WAZ dennoch optimistisch. Zwar brauche es etwas Glück, doch er sei zuversichtlich, dass seine Schalker den erneuten Gang in die Zweitklassigkeit vermeiden können. Zugleich sieht er den Verein auf einen Abstieg gut vorbereitet. Schließlich sei S04 dem eigenen Zeitplan dank des letztjährigen direkten Wiederaufstiegs um einiges voraus. Dementsprechend würden auch ein bis zwei weitere Saisons in der 2. Bundesliga dem Klub nicht schaden. Dem Chef des Kontrollgremiums sind langfristiger Erfolge wichtiger als die kurzzeitige Perspektive. Geduldige und sympathische Arbeit ist für ihn das Ziel. Vorbilder für die Schalker sind Mannschaften wie Eintracht Frankfurt, Union Berlin und der SC Freiburg, die es auf diese Weise weit nach oben in der Tabelle geschafft haben.

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An die Spitze der Tabelle wird es für S04 in absehbarer Zeit jedoch nicht gehen. Die Meisterschaft ist in den aktuellen Strukturen nicht möglich. Hier sieht der der hauptberufliche CEO eines Reiseunternehmens die Topmannschaften aufgrund der Verteilung der Fernsehgelder enteilt. Dennoch spricht Hefer von großen Zielen. „Wir wollen aus eigener Kraft wieder europäisch spielen“, verkündete der 45-Jährige im Interview. Zwar müsse sich der Verein noch von den Auswirkungen des Abstiegs inmitten der Corona-Pandemie erholen, doch in fünf bis sieben Jahren wollen die Schalker zurück zu alter Stärke und international angreifen.

FanQ hat die deutschen Fußballfans gefragt, ob solch mutige Aussagen in der aktuellen sportlichen Situation angemessen sind. Für fast drei Viertel von ihnen lautet die klare Antwort nein. 73,1 % der Teilnehmer halten das Interview von Hefer für unangebracht. Seine forschen Ziele bringen für sie im Abstiegskampf nur Unruhe in den Verein. Aktuell ist die zweite Liga schließlich nicht nur kurzzeitig, sondern auch langfristig ein deutlich realistischeres Szenario für S04 als der Europapokal. Dementsprechend verwunderlich sind für sie die Aussagen. 17,3 % der Fans sehen in den geäußerten Zielen und Träumen des Schalke-Chefs kein Problem. Schließlich steht es auch ihm frei, seine Meinung öffentlich und frei zu äußern.

Abzuwarten bleibt jedoch, ob sein mehrjähriger Plan aufgehen wird. Zunächst kandidiert Hefer im Sommer für eine zweite Amtszeit als Aufsichtsratsvorsitzender des Vereins. Möglicherweise dann als Zweitligist.

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