Trotz Verletzungshistorie: 87,6 % der Fans glauben an Bundesligatauglichkeit von Werders Naby Keita

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Obwohl die Sommertransferperiode offiziell erst vor wenigen Tagen begonnen hat, basteln die Verantwortlichen des SV Werder Bremen schon seit geraumer Zeit am Kader für die neue Bundesliga-Saison. Neben dem alles überstrahlenden Transfer von Superstar Naby Keita hat Clemens Fritz, Leiter der Abteilung Profifußball und Scouting des SVW, bislang den 26-jährigen Polen Dawid Kownacki aus Düsseldorf ablösefrei an die Weser gelotst. Darüber hinaus haben die ‚Grün-Weißen‘ unter anderem mit Fabio Chiarodia und Eren Dinkci bereits den einen oder anderen Profi abgegeben. Außerdem bahnt sich Gerüchten zufolge die Vertragsverlängerung eines absoluten Leistungsträgers an. FanQ hat die Fußballfans in Deutschland deshalb zu den bisherigen Transferaktivitäten der Bremer befragt.

Mittelfeldakteur nicht der einzige Neuzugang – Duksch vor Vertragsverlängerung

Schon vor einigen Wochen hat der SV Werder Bremen mit einem echten Transfercoup für Furore gesorgt: Die ‚Grün-Weißen‘ verstärken sich mit Naby Keita, der ablösefrei vom FC Liverpool an die Weser wechselt. Damit kehrt der zentrale Mittelfeldspieler nach fünf Jahren wieder in die Bundesliga zurück. Der 28-Jährige war im Sommer 2018 für circa 60 Millionen Euro von RB Leipzig in die Premier League gewechselt. Die sportliche Leistung der Bremer veröffentlichte keine Details über die Vertragsinhalte, nach Informationen des „kicker“ unterschrieb der 50-fache Nationalspieler Guineas aber einen Kontrakt bis 2026.

„Es liegt auf der Hand, dass es zahlreiche Interessenten gibt, wenn ein Spieler wie Naby Keïta ablösefrei auf dem Markt ist. Deswegen sind wir sehr froh, dass sich Naby trotz mehrerer Angebote für uns entschieden hat und wir ihn von Werder überzeugen konnten. Er wird mit seinen Qualitäten eine große Bereicherung für die Mannschaft sein“, wird Clemens Fritz, Leiter der Abteilung Profifußball und Scouting bei Werder Bremen, zitiert. „Zu Beginn der laufenden Spielzeit hatte ihn eine Verletzung zurückgeworfen, wodurch er nicht mehr auf die erwünschte Spielzeit kam. Wir wollen ihn jetzt wieder auf sein Topniveau bringen“, ergänzt der ehemalige SVW-Profi.

Naby Keita kam 2014 vom französischen Club FC Istres zu RB Salzburg, wechselte 2016 zu RB Leipzig und zwei Jahre später an die Anfield Road. Mit den ‚Reds‘ gewann Keita unter anderem die englische Meisterschaft (2020), den FA-Cup (2022), die Champions League (2019) und die Club-WM (2019). Allerdings kam der heute 28-Jährige während seiner Zeit auf der Insel zumeist nicht über die Reservistenrolle hinaus. Die hohen Erwartungen konnte der Erbe der legendären Rückennummer acht, die Vereinsikone Steven Gerrard zuvor zwölf Jahre lang getragen hatte, aufgrund zahlreicher Verletzungen jedoch nicht erfüllen. Laut „transfermarkt.de“ verpasste der Mittelfeldakteur in den fünf Jahren unter Coach Jürgen Klopp verletzungs- oder krankheitsbedingt Sage und Schreibe 105 Partien. Insgesamt absolvierte der Mittelfeldmotor 129 Pflichtspiele für die ‚Reds‘. Dabei gelangen ihm elf Treffer und sieben Torvorlagen.

„Ich freue mich sehr auf die neue Aufgabe in Bremen“, sagt Guineas mehrfacher Fußballer des Jahres. „Mich haben die Gespräche mit den Verantwortlichen, das Umfeld und die Spielidee von Werder überzeugt. Der Trainer hat mir ein richtig gutes Gefühl gegeben und mir gezeigt, dass ich dem Team helfen kann. Werder ist ein besonderer Verei und ich kenne das Weserstadion noch von meiner Zeit in Leipzig. Der Club und die Philosophie passen zu mir, es ist der richtige Schritt für mich“, konstatiert Keita.

Auch Bremens Cheftrainer Ole Werner freut sich auf die Zusammenarbeit mit dem Rechtsfuß. „Naby ist ein spiel- und laufstarker Mittelfeldspieler, der uns deutlich flexibler aufstellt. Er strahlt aus dem Mittelfeld Torgefahr aus, ist aber auch ein guter Vorbereiter. Für unseren Kader ist er ein wichtiger Baustein in unserer zentralen Achse“, resümiert der 35-Jährige.

Aus aktuellem Anlass hat FanQ die deutschen Fußballfans nach der Bekanntgabe des Transfers befragt, ob Naby Keita noch das nötige Niveau für die Bundesliga hat. Die deutliche Mehrheit von 87,6 % ist dabei der Meinung, dass der Nationalspieler Guineas auf jeden Fall noch die Klasse besitze, um im deutschen Fußballoberhaus mitzuhalten, sofern er denn fit bleibe. Lediglich 5,4 % der an der Umfrage teilnehmenden Personen würden dem widersprechen. Darauf angesprochen, wie viel Sinn dieser Transfer aus Vereinssicht ergibt, vergeben die Befragten durchschnittlich 4,3 von fünf Sternen, was als deutliche Befürwortung des Wechsels interpretiert werden kann.

Neben dem Neuzugang von der Insel könnten die ‚Werderaner‘ bald einen weiteren Grund zum Feiern haben. Wie die „Bild“ berichtet, habe sich Marvin Duksch, der in den letzten Wochen und Monaten unter anderem mit Borussia Dortmund, Union Berlin und einem millionenschweren Club aus Saudi-Arabien in Verbindung gebracht wurde, für eine Vertragsverlängerung bei den ‚Grün-Weißen‘ entschieden. Demnach werde der 2024 auslaufende Kontrakt demnächst um zwei weitere Jahre verlängert. Zusammen mit Niclas Füllkrug bildete der 29-Jährige in der vergangenen Saison das erfolgreichste Sturm-Duo der Bundesliga. Der Offensivspieler stand in jeder Partie von Beginn an auf dem Feld und sammelte insgesamt 19 Scorerpunkte (12 Tore, sieben Vorlagen).

Die Anhänger begrüßen die Entscheidung des Stürmers. In einer entsprechenden Umfrage von FanQ bewerten die Fans den Entschluss von Werders Nummer sieben im Schnitt mit 4,3 von fünf möglichen Sternen.

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Neben Top-Transfer Keita ist Dawid Kownacki der einzige bisherige Neuzugang der Bremer. Der 26-jährige Pole kommt ablösefrei von Zweitligist Fortuna Düsseldorf. Außerdem enden unter anderem die Leihen von Oliver Burke (FC Millwall), Nick Woltemade (SV Elversberg), Justin Njinmah (Borussia Dortmund II) und Nicolai Rapp (1. FC Kaiserslautern). Sie kehren – zumindest vorläufig – an die Weser zurück, während Yannik Engelhardt (zum SC Freiburg II), Oscar Schönfelder (zu Jahn Regensburg) und Kyu-hyun Park (zu Dynamo Dresden) fest von ihren jeweiligen Leihstationen verpflichtet wurden.

Auf der Abgangsseite müssen die ‚Grün-Weißen‘ zukünftig zudem auf Abwehrtalent Fabio Chiarodia verzichten. Der italienische U-19-Nationalspieler wechselt zu Borussia Mönchengladbach. Die „Fohlen“ aktivierten die Ausstiegsklausel in Höhe von zwei Millionen Euro, die im 2024 auslaufenden Vertrag des Innenverteidigers verankert war. Bei der Borussia erhält der 18-Jährige ein Arbeitspapier bis 2027.

„Ich freue mich darauf, für Borussia Mönchengladbach zu spielen. Ich möchte für diesen großen Traditionsverein mein Bestes geben und mich selbst dabei weiterentwickeln. Der Verein ist sehr familiär und ich denke, dass das Gesamtpaket sehr gut zu mir – sowohl als Mensch als auch als Fußballer – passt“, lautet das Statement des Ex-Bremers.

FanQ hat die Fußballfans in Deutschland in diesem Zusammenhang befragt, ob sich der junge Italiener bei den „Fohlen“ etablieren wird. Fast zwei Drittel (64,0 %) der Umfrageteilnehmer sind diesbezüglich durchaus optimistisch. Rund 12,9 % der Befragten glauben eher nicht daran, dass Chiarodia bei der ‚Elf vom Niederrhein‘ regelmäßig in der Startformation stehen wird.

Neben dem Abwehrtalent verlässt auch Angreifer Eren Dinkci die Hansestadt. Der 21-Jährige wechselt auf Leihbasis zum 1. FC Heidenheim. Beim Aufsteiger ist der Offensivakteur nach der jeweils ablösefreien Verpflichtung von Benedikt Gimber (Jahn Regensburg), Nikola Dovedan (Austria Wien), Omar Haktab Traoré (VfL Osnabrück) und den Transfers von Tim Siersleben (VfL Wolfsburg, 500 000 Euro) und Marvin Pieringer (FC Schalke 04, 1,8 Millionen Euro) der sechste Neuzugang.

„Ich freue mich, diese neue Herausforderung anzugehen und werde alles daransetzen, mit dem FCH die Klasse zu halten. Das ist das große Ziel und dazu möchte ich mich sowohl fußballerisch, persönlich als auch mit der Bundessliga-Erfahrung, die ich bereits sammeln konnte, bestmöglich in mein neues Team einbringen“, so Dinkci zu seiner Vertragsunterzeichnung.

Aus diesem Grund hat FanQ die Fußballbegeisterten hierzulande befragt, ob die Verpflichtung junger Talente der richtige Weg für den Aufsteiger ist. Fast drei Viertel (73,3 %) der Umfrageteilnehmer finden, dass der 1. FC Heidenheim auch junge Spieler braucht, um die Klasse zu halten. Demgegenüber vertreten 14,7% der befragten Anhänger die Ansicht, dass Profis wie Dinkci, der in 24 seiner 25 Bundesligaeinsätze eingewechselt wurde, nicht die nötige Erfahrung für den Abstiegskampf mitbringen.

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