Choupo-Moting mit mehr Torbeteiligungen pro Minute als Lewandowski – Fans halten ihn für unterschätzt

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Von Jasmin Eigl

Der FC Bayern München hat mit Eric Maxim Choupo-Moting einen torgefährlichen Ersatzspieler für Weltfußballer Lewandowski gefunden. Der 33-Jährige wusste immer um seine Rolle als Nummer zwei hinter Lewandowski Bescheid. Da der Ballon-d’Or-Gewinner mittlerweile für den FC Barcelona spielt, bekommt der Kameruner nun die Möglichkeit, sein Talent auch in der Startelf unter Beweis zu stellen. Dabei kann er sogar eine bessere Torquote als der Pole vorweisen. FanQ hat die deutschen Fußballfans deshalb befragt, ob Choupo-Moting unterschätzt werde.

„Man of the Match“ gegen den FC Augsburg

Im Pokalspiel gegen den FC Augsburg bewies der 33-Jährige einmal mehr seine Klasse. Beim 5:2-Spektakel avancierte der Offensivspieler mit zwei Toren und einer Vorlage zum Matchwinner. Den schnellen Rückstand durch Pedersen (9. Spielminute) konnte der 33-Jährige clever ausgleichen, indem er ausnutzte, dass FCA-Ersatzkeeper Koubek zu weit vom Pfosten entfernt stand und auf eine Hereingabe des Kameruners spekulierte (27.). Zu Beginn der zweiten Hälfte bereitete Choupo-Moting dann nach einem Fehler von Gruezo den 2:1-Führungstreffer durch Kimmich vor (53.), ehe er nach einem missglückten Klärungsversuch der Augsburger Hintermannschaft in bester Mittelstürmermanier lauerte und eiskalt zum 3:1 vollstreckte (59.). Den zwischenzeitlichen Anschlusstreffer durch ein Eigentor von Upamecano (65.) konterten schließlich Musiala (74.) und Davies (90.+1), sodass die Bayern gestern Abend mit ihrem 5:2-Sieg bei den ‚Fuggerstädtern‘ – anders als in den letzten beiden Jahren – wieder einmal ins Achtelfinale des DFB-Pokals einzogen.

Der zum „Man oft the Match“ gekürte Choupo-Moting entwickelt sich seit Lewandowskis Abgang immer mehr zum neuen Tor-Garanten der Münchner. In seinen 2.044 Minuten Einsatzzeit für den Rekordmeister schoss er 20 Tore und bereitete sieben weitere Treffer vor. Eine Quote, die weder ein anderer Bayern- noch ein anderer Bundesligakicker erreicht.

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Zu Saison-Beginn musste er noch verletzungsbedingt pausieren. Sein Trainer Julian Nagelsmann brachte ihn in seinen neun Pflichtspieleinsätzen in dieser Spielzeit dann zumeist von der Bank. Wie die Partien am vergangenen Wochenende gegen den SC Freiburg und gestern gegen den FCA zeigten, kann er aber auch in der Startelf die Rolle eines wichtigen Schlüsselspielers einnehmen. Er ist der Zielspieler, den die Mannschaft braucht. Mit seinen Qualitäten ist er mehr als nur ein Spieler für die Schlussphase. Teamkollege Gnabry sieht in ihm den „besten Sohlenspieler“. Choupo-Moting könne den Ball „unglaublich gut festmachen, ob mit der Sohle oder mit One Touch.“

Der FCB-Coach gab dem Routinier bei seinen Einwechslungen sowie seinen Startelfeinsätzen oft den Vorzug vor jungen Talenten wie Matthis Tel. „Er ist ein Zielspieler, der medial bei uns oft vermisst wird“, sagte der Übungsleiter kürzlich über den 33-Jährigen. Durch die Verletzung von Leroy Sané, der an einem Muskelfaserriss laboriert, wird der Kameruner angesichts seiner jüngsten Topleistungen für die Bayern aktuell noch wichtiger. Auch wenn die Diskussion um einen Lewandowski-Nachfolger und einen echten Neuner in der bayerischen Landeshauptstadt vermutlich weiter geführt wird, hat Sport-Vorstand dank der Darbietungen Choupo-Motings alle Argumente auf seiner Seite, wenn er behauptet: „Für mich gibt es keine Stürmer-Debatte.“

FanQ hat die Fußballfans in Deutschland in diesem Kontext befragt, ob der Kameruner – auch in Anbetracht seiner hervorragenden statistischen Werte – unterschätzt wird. 61,17 % der an der Umfrage teilnehmenden Personen finden dabei, dass die Leistungen von Eric Maxim Choupo-Moting tatsächlich zu selten und wenig gewürdigt werden. 31,07 % der Befragten teilen diese Ansicht hingegen nicht. Wie in seinen Interviews nach den letzten Partien deutlich wird, sieht der Stürmer die Aufmerksamkeit bezüglich seiner Person gelassen. Angesprochen auf seine Quote für den Rekordmeister im DFB-Pokal (acht Tore in vier Spielen) antwortete er im Gespräch mit „Sky“: „Nein, aber sie ist gut, oder? […] Ich bin immer gerne dabei im DFB-Pokal, ich will soweit wie möglich kommen mit dem FC Bayern und klar: Unser Ziel ist, ins Finale zu kommen und den Pokal zu gewinnen. Das ist der Anspruch des FC Bayern.“

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