Sechs Schiedsrichterinnen bei der WM – Hälfte der Fans befürwortet Einsatz

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Man darf mit Fug und Recht behaupten, dass bei dieser Weltmeisterschaft Geschichte geschrieben wird, positiv sowie negativ. Die Integration von Schiedsrichterinnen beim wohl größten Sportevent des Jahres, gehört dabei zu den Lichtblicken des Turniers. Zum ersten Mal bekamen drei Frauen die Möglichkeit Spiele der Männer zu leiten, drei weitere Frauen wurden als Assistenzschiedsrichterinnen nominiert. Pierluigi Collina, Chef der UEFA- und FIFA-Schiedsrichter-Kommission, hat sich schon vor WM-Start zu den Personalien und ihren möglichen Einsätzen geäußert. Vor diesem Hintergrund hat FanQ die Fans in Deutschland gefragt, ob sie sich über den ersten Einsatz von Schiedsrichterinnen bei einer WM freuen.

Keinerlei Einsatz-Beschränkungen wegen des Geschlechts

Die nominierten Schiedsrichterinnen kommen aus verschiedenen Teilen der Welt. Die europäische Vertreterin Stephanie Frappart kommt aus Frankreich, ist 38 Jahre alt und kein unbeschriebenes Blatt. So ist sie bereits seit 13 Jahren (2009) als Schiedsrichterin aktiv und hat schon 2011 Männerfußballspiele in der dritten französischen Liga geleitet. Zum ersten Mal auf der internationalen Bühne stand sie 2019, als sie das Supercup-Finale zwischen dem FC Liverpool und dem FC Chelsea gepfiffen hat. Nur ein Jahr später folgte dann der Einsatz in einem Champions League Spiel. Sie war die erste Frau, die diese Chance bekam. Der zweite weibliche Referee kommt aus Ostafrika, die Ruanderin Salima Mukansanga ist 34 und hat ebenfalls schon Erfahrung mit Spielen auf hohem Niveau. Sie war beim Afrika-Cup 2022 die erste Schiedsrichterin überhaupt, hinzukommen Partien bei den Olympischen Spielen, der FIFA-Frauenweltmeisterschaft, dem afrikanischen Nationenpokal und der CAF-Womanchampionship. Die dritte im Bunde ist Yoshimi Yamashita aus Asien, die 36-Jährige Japanerin hat in der Vergangenheit Spiele der FIFA-U17-Frauen-WM und der FIFA-Frauen-WM 2019 geleitet. Außerdem pfiff sie in diesem Jahr bereits Spiele der asiatischen Champions League und in der japanischen ersten Liga. Ergänzt werden sie durch ihre Assistenzschiedsrichterinnen Kathryn Nesbitt aus den USA, Neuza Back aus Brasilien und Karen Díaz Medina aus Mexiko.

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Chef der FIFA-Schiedsrichter, Pierluigi Collina, hatte bereits angekündigt, dass es keine Einsatzbeschränkungen aufgrund des Geschlechts geben wird. Auf die Frage eines Journalisten bei einer Pressekonferenz in Doha, ob weibliche Referees für bestimmte Begegnungen aus religiösen Gründen nicht eingesetzt werden würden, antwortete er: „Sie sind nicht hier, weil sie Frauen sind, sondern als FIFA-Referees“. Außerdem solle der Einsatz von weiblichen Schiedsrichtern so schnell wie möglich zur Realität werden. „Ich hoffe, dass das Aufgebot von Elite-Schiedsrichterinnen für wichtige Männerwettbewerbe schon bald keine Sensation mehr, sondern eine Selbstverständlichkeit ist.“, sagte der 62-Jährige. Diese Entscheidung bekommt vor allem vor dem Hintergrund besonderes Gewicht, dass sowohl dem Iran, sowie Saudi-Arabien, als auch Gastgeberland Katar mangelhafte Frauenrechte vorgeworfen werden.

In diesem Zusammenhang wollte FanQ von den Fans wissen, ob sie den Einsatz von Schiedsrichterinnen bei der WM als Lichtblick betrachten. Etwas mehr als die Hälfte (54,65%) der Befragten finden es gut, dass auch Frauen die Möglichkeit gegeben wird an solch einem großen Turnier teilzunehmen. Dem entgegen stehen 26,16% der Umfrageteilnehmer, die weiterhin nur männliche Schiedsrichter bei den Männern sehen wollen.

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