Watzke über 50+1-Regel: „Unter meiner Verantwortung wird es keine Änderung geben“ – Fans begrüßen diese Haltung

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DFL-Aufsichtsratschef Hans-Joachim Watzke hat sich in der „Bild am Sonntag“ zur Lage der Bundesliga geäußert. Dabei ging er insbesondere auf den Titelkampf sowie die Transferaktivitäten einzelner Clubs ein. Darüber hinaus sprach er in der fortwährenden Diskussion um die in Deutschland nach wie vor geltende 50+1-Regel ein deutliches Machtwort. FanQ hat deshalb die deutschen Fußballfans zu verschiedenen Äußerungen des BVB-Geschäftsführers befragt.

Watzke schiebt Überlegungen zur Abschaffung der 50+1-Regel einen Riegel vor

Zuletzt hatten der ehemalige Bayern-Präsident Uli Hoeneß und Leverkusens Geschäftsführer Fernando Carro die Debatte um eine Abschaffung der 50+1-Regel wieder angeschoben, da sie darin die einzige Chance sehen würden, dass die Bundesliga international wettbewerbsfähig bleibe. Derartigen Überlegungen schob Hans-Joachim Watzke im Interview mit der „Bild am Sonntag“ nun einen Riegel vor. „Es ist […] gar nicht mehr nötig, über 50+1 zu diskutieren, weil es in Deutschland unter meiner Verantwortung als DFL-Aufsichtsratschef in den nächsten Jahren keine Änderung geben wird. Das ist hundertprozentig sicher“, wird der 63-Jährige in der Zeitung zitiert. Die 50+1-Regel verhindert die Übernahme der Stimmenmehrheit durch Investoren an den Kapitalgesellschaften, in die Fußballvereine ihre Profiteams ausgegliedert haben. Damit spricht er den meisten Fans aus der Seele. So geben im Rahmen einer Umfrage von FanQ 84,66 % der teilnehmenden Personen an, die Ankündigung Watzkes zu begrüßen. Demgegenüber vertritt weniger als jeder Zehnte (9,20 %) die Meinung, dass man über eine Abschaffung der Regelung nachdenken sollte.

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Darüber hinaus hat sich der Geschäftsführer von Borussia Dortmund zu den Transferaktivitäten seines Clubs und denen des wohl größten Konkurrenten, dem FC Bayern München, geäußert. So sieht er den Rekordmeister trotz der zahlreichen Neuverpflichtungen seiner Dortmunder auch in der kommenden Saison an der Spitze. Bislang hat sich der BVB mit Niklas Süle, Karim Adeyemi, Nico Schlotterbeck und Salih Özcan verstärkt. In den nächsten Tagen wird zudem die Bekanntgabe der Verpflichtung von Ajax-Stürmer Sebastian Haller, der den zu Manchester City abgewanderten Erling Haaland ersetzen soll, erwartet. Dennoch reichen die namhaften Transfers laut Watzke nicht aus, um in der nächsten Saison an den Bayern vorbeizuziehen. „Wir haben uns gut und durchdacht verstärkt, aber am Ende muss sich die Mannschaft in der Realität beweisen“, betont der 63-Jährige und hebt gleichzeitig die Stärken des Bayernkaders hervor: „Stand jetzt haben die Bayern alleine offensiv Lewandowski, Mane, Sane, Coman, Gnabry und Müller. Wir versuchen natürlich, erfolgreich zu sein. Aber Karim Adeyemi steht als Nationalspieler doch noch ganz am Anfang seiner Karriere. Auch Nico Schlotterbeck steht noch am Anfang, lediglich Niklas Süle ist schon ein arrivierter Nationalspieler. Und Sebastien Haller hat noch nicht den Stellenwert eines Sadio Mané.“ Die deutschen Fußballfans scheinen diese Meinung überwiegend zu teilen. So stimmen in einer FanQ-Umfrage fast vier von fünf teilnehmenden Personen (78,53 %) den Aussagen des BVB-Bosses zu, während lediglich 14,11 % dem 63-Jährigen widersprechen und den FC Bayern angesichts der Transferoffensive von Borussia Dortmund nicht zwingend vor den ‚Schwarz-Gelben‘ sehen.

Bezüglich des Transfers von Sadio Mané zum Rekordmeister übte Watzke scharfe Kritik an Ex-Liverpool-Star Dean Saunders. Dieser hatte den polyvalenten Offensivspieler zuvor für seinen Wechsel in die Bundesliga belächelt und dabei das Niveau von Deutschlands höchster Spielklasse bemängelt. „Die Liga ist bei Weitem keine Herausforderung für Mané. Er wird sich in seinen Sessel setzen, sich eine Zigarre anzünden und im dritten Gang für die Bayern spielen“, hatte Saunders behauptet. Hans-Joachim Watzke reagierte daraufhin in seiner Rolle als DFL-Aufsichtsratschef mit deutlichen Worten. „Sadio Mané ist ein sehr guter Transfer, zu dem ich den Bayernausdrücklich gratuliere“, beglückwünschte er den Rekordmeister und sagte in Richtung des 75-maligen walisischen Ex-Nationalspielers: „Es gibt immer irgendwelche arroganten Idioten wie in diesem Fall. Ich weiß als Vorstand von Europas Klub-Verband ECA, dass der deutsche Fußball nach wie vor eine hohe Reputation hat. Die Engländer haben in der abgelaufenen Saison keinen der drei Europapokal-Titel gewonnen.“ Bei den deutschen Fußballfans kommen diese Äußerungen relativ gut an. So vergeben sie in einer FanQ-Umfrage angesprochen auf die Reaktion Watzkes auf die Kritik von Dean Sanders an der Qualität der Bundesliga immerhin 3,91 von fünf möglichen Sternen.

 

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