Watzke kritisiert Abschaffung der Tabellen von der U6 bis zur U11 – Hälfte der Fans widerspricht ihm

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Vor einigen Wochen erregte Hans-Joachim Watzke, DFB-Vizepräsident und DFL-Aufsichtsratschef, mit seinen Aussagen zur DFB-Nachwuchsreform viel Aufmerksamkeit. In den Nachwuchsabteilungen sollen zukünftig die Tabellen wegfallen und die jungen Fußballer in kleineren Teams trainiert werden. Dabei wird sich an den Modellen aus England und Spanien orientiert, deren Jugendarbeit ist bekanntlich erfolgreich. Nun hat sich auch DFB-Direktor Hannes Wolf zu Wort gemeldet und die Aussagen von Watzke kommentiert, dabei zeigte er sich überraschend umgänglich. Vor diesem Hintergrund wollte FanQ von den Fans in Deutschland wissen, ob sie die geplante Reform befürworten oder ablehnen.

 

Watzke torpediert eigene Kollegen

 

„Unfassbar und für mich nicht nachvollziehbar“, sagte der Geschäftsführer von Borussia Dortmund vor einigen Wochen beim DUP Unternehmertag in Essen und kündigte außerdem eine Änderung der Reform an: „Das haben wir gerade beschlossen.“ Die jüngsten Beschlüsse sehen eine Abschaffung der A- und B-Junioren-Bundesligen und eine komplette Umstrukturierung der Nachwuchs-Wettbewerbe vor. Kurz darauf verteidigte der neue DFB-Sportdirektor Hannes Wolf die Entscheidungen in einer Pressemitteilung: „In den neuen Spielformen im Kinder- und Jugendfußball wird Leistung gefordert und durch die unmittelbare Rückmeldung des Gewinnens und Verlierens gefördert.“ Kritiker der neuen Reform führen als Gründe oftmals an, dass es nicht mehr um Siege und Niederlagen geht. Diesem Vorwurf wollte Wolf vehement entgegentreten. Wolf kann in den Aussagen von Watzke sogar etwas Positives erkennen und sagte am Mittwoch in Frankfurt: „Ich sehe das nicht so eng. Es war kein Angriff auf die Reform, sondern vielmehr ein Riesengewinn, denn er hat die Debatte damit weiter geöffnet“. Laut Wolfs eigener Aussage gibt es keine Probleme zwischen den beiden: „Wir haben danach zweimal telefoniert. Es ist alles in Ordnung zwischen uns“.

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Auch der Trainer des 1. FC Köln, Steffen Baumgart, ist nicht zufrieden mit den Plänen und sagte im WDR-Podcast: „Wir sind eine Generation, die nur noch den weichen und seichten Weg geht.“ Der neue DFB-Sportdirektor für Nachwuchs, Training und Entwicklung ist ein Befürworter von neuen Spielformen für den Kinder- und Jugendfußball. Auch die Nachwuchsleistungszentren und Vereine sind von der Idee überzeugt und zeigen sich durchweg optimistisch gegenüber den neuen Veränderungen. Ab 2024 sollen die neuen Regelungen in Kraft treten. Wolf stellte nochmal klar: „Es ist essenziell für die Entwicklung der Kinder, dass sie öfter den Ball haben. Die Entwicklung wird deutlich zunehmen, wenn wir mehr in Kleinformaten wie drei gegen drei oder vier gegen vier trainieren. Das, was wir dadurch bekommen, ist viel, viel mehr wert als eine Tabelle“. In diesem Zusammenhang wollte FanQ von den Fans wissen, was sie von den Änderungen halten. Dabei zeigt sich, dass die Hälfte der Befragten (52,22 %) Watzkes Meinung nicht unterstützt und die angeregten Neuerungen für eine gute Idee hält. Dementgegen stehen 28,89 % der Umfrageteilnehmer, die sich wie der DFB-Vizepräsident positionieren und glauben, dass dem Nachwuchs damit ein Bärendienst erwiesen wird.

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