Spielpraxis für Ersatzkeeper im Pokal – Fans sind geteilter Meinung

 In Votings
Von Eike Wölk

Das Prinzip des sogenannten „Pokaltorhüters“ ist immer weiter verbreitet. Diverse Trainer setzen ihre Ersatzkeeper inzwischen in den nationalen Pokalwettwerben ein, um ihnen zumindest etwas Spielpraxis zu verschaffen. Da die Ligasaison sehr lang ist und ein Torwart normalerweise nicht gewechselt wird, ist das eine Möglichkeit, den Stammtorhüter zu entlasten und dem Ersatzmann ein wenig Wertschätzung entgegenzubringen. Vor diesem Hintergrund hat FanQ die Fußballfans in Deutschland befragt, was sie von einem derartigen Vorgehen halten.

Köln, St. Pauli und Hannover als prominente Beispiele

Was ist eigentlich ein Ersatzkeeper? Eine naheliegende Definition könnte lauten, dass ein Ersatztorwart bei einem Ausfall oder einer Verletzung des eigentlichen Torhüters eingesetzt wird. Da dies aber nur äußerst selten der Fall und ein genereller Wechsel des Keepers nicht üblich ist, durften die Ersatztorhüter in letzter Zeit bei einigen Vereinen im Pokal Spielpraxis sammeln. Prominente Beispiele aus Deutschland sind der 1. FC Köln, der FC St. Pauli und Hannover 96. Bei diesen Clubs darf der Ersatzmann – außerhalb des eigentlichen Spielbetriebs in der Liga – im DFB-Pokal starten.

Du möchtest auch, dass deine Stimme zählt? Stimme hier ab!

Ein derartiges Vorgehen ist natürlich keine Pflicht, jeder Trainer entscheidet solch eine Maßnahme für sich. In einer Zeit, in der die Spielermentalität einen viel höheren Stellenwert zu haben scheint, ist es umso wichtiger, für eine gute Stimmung in der Kabine zu sorgen und die komplette Mannschaft zufriedenzustellen sowie zu motivieren. Das ist bei Feldspielern logischerweise sehr viel einfacher als bei Torhütern, da das Rotationsprinzip auf sämtlichen Feldspielerpositionen gängige Praxis ist. Bei Keepern ist das hingegen so gut wie unmöglich. Sobald ein Torwart gesetzt ist, bleibt er das bei konstant guten Leistungen in der Regel auch. Es muss schon etwas Außergewöhnliches passieren oder ein Umdenken beim Trainer geben, damit ein Torhüter ausgetauscht wird. Auch hier dient der 1. FC Köln wieder als gutes Beispiel: Anfang des Jahres entschied sich der Kölner Coach Steffen Baumgart dazu, den langjährigen Stammkeeper Timo Horn mit dem neu verpflichteten Marvin Schwäbe zu ersetzen. Trotzdem durfte Horn während des DFB-Pokals im Tor stehen und den Kasten sauber halten, auch wenn der ‚Effzeh‘ in diesem Jahr bereits in der ersten Runde ausgeschieden ist (3:4 n.E. gegen Jahn Regensburg).

In diesem Zusammenhang hat FanQ die deutschen Fußballfans befragt, wie sie zum Einsatz von Ersatztorhütern in Pokalwettbewerben stehen. Die Anhänger sind diesbezüglich geteilter Meinung. Im Durchschnitt vergeben sie für dieses Prinzip 2,9 von fünf möglichen Sternen. Dabei überwiegen die 3- (33,33%) und 4-Sterne-Wertungen (24,44%). Lediglich 11,11% der Befragten vergeben in Bezug auf ein derartiges Prozedere nur einen Stern. Sie möchten den angestammten Keeper auch bei den Pokalspielen im Kasten sehen.

 

Recommended Posts
Kritik, Lob oder Fragen? Schreib uns

Ballon d'OrGavi nimmt im Anzug Kopa-Trophäe entgegen