Spanien schlägt England mit 1:0 und holt sich den Weltmeistertitel – Hälfte der Fans denkt die Spanierinnen sind zukünftig Mitfavorit

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Zum ersten Mal hat sich die spanische Frauenfußball-Nationalmannschaft den Weltmeistertitel gesichert. Im Finale gegen die favorisierten Engländerinnen konnte die Furia Roja dem Spiel über weite Strecken ihren Stempel aufdrücken und siegten am Ende verdient. Die Feierlichkeiten wurden allerdings von einer unangebrachten Szene überschattet: Der spanische Verbandspräsident Luis Rubiales küsste die Spielerin Jennifer Hermoso bei der Siegerehrung direkt auf den Mund, was für reichlich Irritationen sorgte. Vor diesem Hintergrund wollte FanQ von den Fans in Deutschland wissen, ob sie Spanien in der Zukunft als ernstzunehmenden Mitfavoriten bei internationalen Turnieren sehen.

 

Nullnummer für England

 

Englands Trainerin Sarina Wiegmann vertraute auf dieselbe Elf, die auch im Halbfinale gegen Australien erfolgreich war (3:1). Starspielerin James war nach ihrer abgesessenen Rotsperre wieder dabei, sie musste allerdings erstmal auf der Bank Platz nehmen.

Der spanische Spielleiter Jorge Vilda nahm hingegen einen Wechsel vor: Alexia musste sich mit der Reservistenrolle begnügen, Salma durfte dafür starten.

Die Begegnung begann zunächst behäbig, man merkte beiden Mannschaften die Nervosität an, es ging um Alles. Die Engländerinnen starteten die ersten Offensivaktionen, Spanien ließ sich davon aber nicht beeindrucken. Vielmehr baute das Team auf ihr eigenes Zusammenspiel, allerdings fehlte im letzten Drittel der nötige Druck, um selbst zu Torabschlüssen zu kommen. England versuchte dem Pass- und Kombinationsspiel der Spanierinnen durch viel Laufbereitschaft und frühes verteidigen entgegenzutreten, so entwickelte sich jetzt ein Hin- und Her und die ersten richtigen Chancen stellten sich ein. So setzte Hemp ihren Versuch an die Latte (16.), nur eine Minute später hätte Spanien in Führung gehen müssen. Aber Salma trat im gegnerischen Fünfmeterraum am Ball vorbei, Redondos ungenauer Schuss wurde im Nachgang von Earps pariert (17.).

Bis zur Pause ging es im Großen und Ganzen genauso weiter, Spanien dominierte das Feld während die Engländerinnen sich auf die eigene Defensive konzentrierten und die Räume dicht machten. Das funktionierte bis zu einem unnötigen Ballverlust von Bronze, die sich im Mittelfeld verrannte und den Ball an die hinterlaufende Olga verlor. Mit einem schönen Schuss ins untere rechte Eck konnte sie nach einem Pass von Mariona den Ball im Tor unterbringen, so stand es 1:0 in der 29. Minute. Mit diesem Ergebnis ging es auch in die Halbzeit, die letzten gut 15 Minuten stellten die Spanierinnen ihren besten Ballbesitzfußball zur Schau. Kurz vor dem Pausenpfiff knallte Salma die Kugel nochmal an den Pfosten (45. +1), das war dann auch die letzte Aktion des ersten Durchgangs.

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Englands Coach reagierte mit zwei Wechseln auf den Rückstand, Kelly und James kamen für Daly und Russo aufs Feld. Das änderte aber nichts am Spielgeschehen, die Spanierinnen hatten weiter das Heft in der Hand. Earps musste bei einem Schuss von Mariona aus 16 Metern ihr ganzes Können zeigen (50.). England kam daraufhin etwas besser ins Spiel, aber die Ibererinnen hatten trotzdem die besseren Chancen. So zum Beispiel in der 62. Minute, als Aitanas Fernschuss nur knapp vorbei ging. Nach Handspiel gab wenig später sogar noch einen Elfmeter für Spanien, Earps parierte allerdings Jennis schwachen Versuch (70.). Die Engländerinnen wachten nun richtig auf, eine gute Chance der eingewechselten James lenkte Coll jedoch beeindruckend über die Latte (76.). Das war dann auch die letzte Gelegenheit zum Ausgleich seitens der Lionesses, gegen eine stabile spanische Abwehr kam England nicht mehr zum Zug. So blieb es am Ende beim knappen 1:0 und die Spanierinnen durften sich über ihren ersten historischen Weltmeistertitel freuen. Bei der Siegerehrung kam es dann aber noch zu einer aufsehenerregenden Szene, der Präsident des spanischen Fußballverbands küsste Jennifer Hermoso  bei der Medaillenvergabe plötzlich auf den Mund. Die Spielerin selbst sagte erstmal nichts dazu und äußerte sich später in der Kabine wie folgt: „Hat mir nicht gefallen.“

In diesem Zusammenhang wollte FanQ von den Fans wissen, ob die Fußballfrauen aus Spanien nun auch in Zukunft Mitfavoriten bei Nationenturnieren seien werden. Dieser Meinung ist ein Großteil der Befragten (61,38 %), nur 13,1 % der Umfrageteilnehmer sehen die Spanierinnen immer noch nicht in der Favoritenrollte. Außerdem wollten wir wissen, ob und wenn ja welche Konsequenzen der spanische Verbandschef zu befürchten hat. Dabei wird deutlich, dass die Hälfte der Teilnehmer (53,49 %) seine Entlassung bzw. seinen Rücktritt für angemessen hält. Nur 1,55 % der Befragten sprechen sich für eine Strafzahlung aus, während jeder Fünfte Befragte (20,93 %) gar keine Konsequenzen sehen will.

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