Sammer kritisiert Umgang des DFB mit aktueller Krise – Fans stimmen ihm zu
Der Deutsche Fußballbund (DFB) steckt momentan in einer tiefen Ergebniskrise. Nachdem die führenden Nationalmannschaften in den letzten Großturnieren allesamt in der Gruppe gescheitert waren, schrillen nun alle Alarmglocken. Die Männer Nationalmannschaft kam bei den Weltmeisterschaften 2018 und 2022 nicht in die K.O.-Runde, die DFB-Junioren schieden bei der WM in diesem Jahr ebenfalls in der Vorrunde aus. Und auch die hochgelobte Frauen Nationalmannschaft musste bei der Weltmeisterschaft in Australien und Neuseeland für ihre Rückreise frühzeitig die Koffer packen. Matthias Sammer, ehemals Sportmanager und Nachwuchskoordinator des DFB, findet zu dieser Entwicklung deutliche Worte. Vor diesem Hintergrund wollte FanQ von den Fans in Deutschland wissen, ob sie seine Meinung zur aktuellen Situation teilen.
„Wir sind Weltmeister im Ausredensuchen“
Im Podcast „Phrasenmäher“ der „Bild“-Zeitung machte Matthias Sammer deutlich, wie besorgt er ob der momentanen Entwicklung beim DFB ist. „Der DFB steckt in der größten Krise, seit ich denken kann“, urteilte er im Gespräch. Außerdem fügte er an: „Wir sind maximal Weltmeister und Europameister im Ausredensuchen und darin, Erklärungen zu finden, warum es nicht funktioniert.“ Das sind deutliche Worte des 55-Jährigen, der aktuell Berater bei Borussia Dortmund ist und als TV-Experte arbeitet. Seiner Meinung nach muss Deutschland „nicht gleich wieder alles gewinnen“, aber er wünsche sich „dass man da draußen aus sportlicher Sicht wieder Angst hat, gegen Deutschland zu spielen, weil man weiß, die zu schlagen ist fast unmöglich“. Das Ziel müsse sein, so schnell wie möglich wieder an diesen Punkt zu kommen. Sammer muss es wissen, er arbeitete zwischen 2006 und 2012 für den DFB als Sportmanager und Nachwuchskoordinator.
Du möchtest auch, dass deine Stimme zählt? Stimme hier ab!
Aus Sammers Aussagen im Podcast wurde nicht ganz klar was ihn explizit stört, die „Sportbild“ hat noch nicht die gesamte Folge veröffentlicht, sondern nur Ausschnitte aus dem Gespräch gezeigt. Was aber klar ist, der deutsche Fußball hängt seinen eigenen Ansprüchen hinterher. Es kann nicht sein, dass eine solch große Fußballnation in keinem Turnier der letzten Jahre aus der Gruppenphase hinausgekommen ist. Besonders die Entwicklung der Männerteams muss einem Kopfzerbrechen bereiten, denn auch nach der desaströsen Weltmeisterschaft in Katar wurde gegen alles andere als hochklassige Gegner kein Spiel gewonnen. Zum Jubiläumsspiel gegen die Ukraine wurde nur ein 3:3 erreicht, danach setzte es Niederlagen gegen Polen (0:1) und Kolumbien (0:2). In diesen Spielen hat nicht nur das Ergebnis nicht gestimmt, auch der Auftritt der Mannschaft insgesamt war enttäuschend. Die Heim-Europameisterschaft 2024 steht quasi vor der Tür, Bundestrainer Hansi Flick gibt die Marschrichtung vor: „Für uns zählen jetzt Siege. Für uns ist es wichtig, dass wir guten Fußball spielen und die Fans sehen, dass sich die Spieler zerreißen.“ Dies kann die Mannschaft bereits im September zeigen, denn es stehen zwei Testspiele gegen Japan und Vizeweltmeister Frankreich an.
In diesem Zusammenhang wollte FanQ von den Fans wissen, ob sie den DFB ebenfalls in einer schlimmen Krise sehen. Dabei wird deutlich, dass der Großteil der Fans (78,76 %) seine Meinung teilt und den DFB auf dem komplett falschen Weg sieht. Nur 8,85 % der Umfrageteilnehmer sieht das nicht so, und glaubt die Art und Weise der aktuellen Entwicklung sei genau richtig. Man sieht also, die Fans glauben den Aussagen der DFB-Verantwortlichen hinsichtlich des eingeschlagenen Weges nicht und wünschen sich eine baldige Veränderung.