Mehrheit der Fans ist gegen eine Wiedereinführung der Golden-Goal-Regelung

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Der Fußball verändert sich ständig und mit ihm auch sein Regelwerk. Sei es die fortwährend diskutierte Handspielregel, die Auslegung von Abseitssituationen oder die Einführung zusätzlicher Auswechselmöglichkeiten. Gerade in der jüngeren Vergangenheit wurden einige Regeln durch das International Football Association Board angepasst oder präzisiert. FanQ-User haben potenzielle weitere Maßnahmen benannt und die Fußballfans in Deutschland zu ihrer Meinung befragt.

Das Golden Goal: Magische Momente und starke Kritik

Die 1990er- und 2000er-Jahre waren geprägt von verschiedenen Reformen des Verlängerungsmodus. So führte die FIFA 1994 das sogenannte „Golden Goal“ ein. Das hieß konkret, dass ein Spiel durch ein in der Verlängerung erzieltes Tor unmittelbar entschieden wurde. Die deutsche Nationalmannschaft wurde beispielsweise durch das Golden Goal von Oliver Bierhoff im EM-Endspiel 1996 gegen Tschechien zum dritten Mal Europameister. Auch vier Jahre später wurde der Titel durch ein goldenes Tor entschieden. David Trezeguet erzielte den entscheidenden Treffer im EM-Finale gegen Italien und machte damit Frankreich zum europäischen Champion. Da sich viele Teams aufgrund der drohenden Gefahr eines möglichen Ausscheidens in erster Linie auf die Defensivarbeit konzentrierten, waren die Spiele in der Verlängerung allerdings oft unattraktiv, sodass die UEFA 2002 für innereuropäische Wettbewerbe eine sogenannte Silver-Goal-Regelung beschloss. Dabei ging es zunächst in eine 15-minütige Verlängerung, an deren Ende die führende Mannschaft zum Sieger erklärt wurde. Stand es immer noch unentschieden, wurde die ansonsten entfallende zweite Halbzeit mit einer Länge von ebenfalls 15 Minuten gespielt. Gab es danach noch immer keine Entscheidung, folgte ein Elfmeterschießen. Da auch diese Regelung nur auf wenig Beliebtheit gestoßen war, schaffte das IFAB das Golden- bzw. Silver-Goal nach der EM 2004 wieder ab und man kehrte zur traditionellen 2×15-minütigen Verlängerung zurück.

Diese tendenziell ablehnende Haltung gegenüber der Golden-Goal-Regelung wird auch in einer Umfrage von FanQ deutlich, in der die deutschen Fußballfans dazu befragt würden, wie sie eine Wiedereinführung des goldenen Tores beurteilen würden. Hierbei vergaben die Teilnehmer durchschnittlich nur 2,23 von fünf potenziellen Sternen. Nahezu die Hälfte (44,55 %) vergab dabei die geringste Bewertung von nur einem Stern.

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Etwas ausgeglichener ist die Resonanz auf den Vorschlag, eine 15-minütige Zeitstrafe bei Unsportlichkeiten wie beispielsweise dem Zeitspiel einzuführen. Hierfür vergeben die Fußballfans in Deutschland durchschnittlich immerhin 2,62 von fünf möglichen Sternen. Zwar ist der Anteil derjenigen, die lediglich einen Stern vergeben, mit 33,67 % immer noch relativ hoch, allerdings bewerten fast genauso viele der Befragten (31,64 %) diese Anregung mit vier oder sogar fünf Sternen. Man kann also durchaus von einem ausgeglichenen Ergebnis sprechen.

Ein Vorschlag, der relativ gut angenommen wird, ist der, dass offensichtliche Schwalben im gegnerischen Strafraum mit einem Platzverweis bestraft werden sollen. So ist über die Hälfte (57,14 %) der Befragten im Rahmen einer FanQ-Umfrage für die Einführung einer derartigen Regelung. Demgegenüber sind 39,50 % der deutschen Fußballfans der Meinung, dass man es in diesem Fall bei einer Gelben Karte belassen sollte.

Eine besonders weitreichende Neuerung im Profifußball ist die Einführung des Video Assistant Referees. Seit nunmehr fünf Jahren soll der Video-Assistent bei Bundesligaspielen auf Fehlentscheidungen hinweisen. So werden seither Tore, Strafstoß-Urteile, Rote-Karte-Urteile sowie die Verwechslung von Spielern im sogenannten „Kölner Keller“ überprüft.

Aus diesem Grund hat FanQ die Fußballfans in Deutschland befragt, wie sie den Einsatz des VAR bewerten. Dabei wird deutlich, dass nicht mal ein Viertel (22,02 %) der an der Umfrage teilnehmenden Personen den VAR in jeglicher Form kategorisch ablehnen. Zwar findet auch nur jeder Zehnte (10,09 %) den Einsatz des VAR in seiner gegenwärtigen Form genau richtig, allerdings wird er von den meisten Befragten eher positiv wahrgenommen. Viele würden sich, was die Häufigkeit der Eingriffe angeht nur wünschen, dass der VAR entweder etwas öfter (16,51 %) oder seltener in Erscheinung tritt.

 

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