Leverkusen und Wolfsburg trennen sich mit einem 2:2 – Fans halten die ‚Wölfe‘ für das glücklichere Team
Bayer Leverkusen und der VfL Wolfsburg trennen sich im Krisenduell mit einem 2:2-Unentschieden. Die ‚Werkself‘ hatte dabei mehr vom Spiel, konnte von ihrer Überlegenheit jedoch nicht vollends profitieren. Darüber hinaus sorgten zwei Elfmeterentscheidungen für reichlich Diskussionsstoff. FanQ hat die deutschen Fußballfans deshalb zu dieser Partie und der aktuellen Situation der Alonso-Elf befragt.
Strittige Elfmeterentscheidungen sorgen für Diskussionsstoff
Im Duell der beiden Krisenclubs erwischte Bayer Leverkusen gegen den VfL Wolfsburg den besseren Start. Nach einem Passversuch von Diaby in den Strafraum bekam der blockende van de Ven den Ball im Fallen an die Stützhand. Schiedsrichter Brych zeigte auf den Punkt und blieb nach Beratung mit dem VAR bei seiner Entscheidung. Diaby setzte den anschließenden Elfmeter jedoch neben den Kasten der ‚Wölfe‘ (13.). 60 Sekunden später bediente Hlozek Frimpong, der am Fünfmetereck abzog, aber an Casteels im Tor der Gäste scheiterte (14.). Nach einem Doppelpass mit Hlozek ließ Diaby Arnold stehen, tunnelte Casteels und erzielte so die 1;0-Führung für die Hausherren (17.). Eine gute halbe Stunde war gespielt, als die Gäste mit dem ersten guten Angriff dann aber den Ausgleich machten. Bayers Andrich lenkte eine Hereingabe von Baku ins eigene Tor ab (28.). Die Wolfsburger standen fortan tiefer, was den Rheinländern zunächst das Leben erschwerte. Weil Adli (40.), Diaby (43.) und Bakker (45.+1) jeweils kurz vor der Halbzeit ihre Möglichkeiten nicht nutzten, ging es mit einem Spielstand von 1:1 in die Kabinen.
Nach dem Wiederanpfiff geschah zunächst wenig, ehe Referee Brych erneut auf den Punkt zeigte, nachdem Nmecha Tapsoba auf den Fuß gestiegen und anschließend zu Boden gegangen war. Anders als Diaby verwandelte Arnold den Strafstoß auf der anderen Seite souverän zur glücklichen 2:1-Führung für den VfL (54.). Leverkusen musste nun wieder mehr investieren, verzweifelte allerdings zunächst an der defensiv gut eingestellten Elf von Nikp Kovac. Eine gute Viertelstunde vor Schluss verpasste Andrich einen Eckball des neu ins Spiel gekommenen Amiri knapp (74.). Zwei Zeigerumdrehungen später ging der ebenfalls eingewechselte Sinkgraven an Bornauw vorbei, sein schwacher Abschluss landete schließlich bei Frimpong, der am langen Pfosten heranrauschte und zum 2:2-Ausgleich einschob (76.). Danach kam keines der Teams mehr zu richtig zwingenden Torchancen. Bornauw fing einen vielversprechenden Konter der ‚Werkself‘ ab (84.), auf der anderen Seite köpfte Guilavogui die Kugel nach einem Freistoß am Kasten von Hradecky vorbei (90.+2).
Was am Ende blieb, waren eine Punkteteilung und kontroverse Diskussionen über die beiden Elfmeterentscheidungen von Schiedsrichter Brych. Deshalb hat FanQ die Fußballfans in Deutschland befragt, wie sie die beiden Situationen wahrgenommen haben, Wenn man die 57,55 % der Umfrageteilnehmer, die angeben, das Spiel nicht verfolgt zu haben, nicht berücksichtigt, so denken 31,11 % der Befragten, dass beide Entscheidungen richtig waren. Weitere 4,44 % der Anhänger vertreten die Ansicht, dass nur der Foulelfmeter gegen Tapsoba korrekt war. 22,22 % der Fans sind hingegen anderer Meinung und monieren, dass es Wolfsburgs Nmecha war, der dem Abwehrspieler der ‚Werkself‘ auf den Fuß stieg. Sie finden, dass nur der Handelfmeter gegen van de Ven zurecht gegeben wurde. Der Unparteiische ahndete dabei, dass der VfL-Verteidiger seine Körperfläche – wenn auch unfreiwillig – vergrößerte. 24,44 % der an der Umfrage teilnehmenden Personen hätten dagegen keinen der beiden Strafstöße gegeben, die restlichen 17,77 % der Befragten sind sich diesbezüglich nicht sicher oder enthalten sich.
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Unterm Strich war die Mannschaft von Xabi Alonso zwar spielerisch besser, der erhoffte Befreiungsschlag für den Tabellensechzehnten blieb im Duell mit dem vor der Partie auf Platz 13 rangierenden VfL Wolfsburg jedoch aus. FanQ hat die deutschen Fußballfans in diesem Kontext befragt, welchem Team das Remis mehr bringt. Über die Hälfte (50,82 %) der Umfrageteilnehmer vertritt dabei die Ansicht, dass die ‚Wölfe‘ mehr von der für sie zum Teil glücklichen Punkteteilung profitieren. 15,57 % glauben hingegen, dass Bayer das Unentschieden eher weiterhilft. Weitere 27,87 % der Anhänger finden, dass beide Mannschaften durch den Punkt keinen großartigen Schritt nach vorne machen, während 4,92 % der Fans glauben, dass beide Teams in gleichem Maße vom Remis profitieren.
Durch die Niederlage des VfB Stuttgart verlässt die ‚Werkself‘ zwar den Relegationsplatz. Dennoch steckt man nach wie vor im Abstiegskampf, was sich in keinster Weise mit den eigentlichen Ansprüchen der Rheinländer deckt. Dennoch kann Bayer-Trainer Xabi Alonso dem Remis etwas Positives abgewinnen. „Das Ergebnis ist nicht gut. Wir sind nicht zufrieden. Es war aber wichtig, dass die Mannschaft nach dem zweiten Gegentor ihre Ordnung gefunden hat. Auf diese Leistung können wir aufbauen“, sagte er nach der Partie am „Sky“-Mikrofon.
Hinsichtlich der Frage nach den Gründen für die sportliche Krise von Bayer Leverkusen lieferte Mittelfeldakteur Nadiem Amiri in der Webshow „At Broski“ bereits in der Woche vor dem Spiel gegen Wolfsburg einen möglichen Erklärungsansatz. „Ich vermisse extrem die Bender-Brüder, Volland, Baumgartlinger – das waren welche, die die Kabine zusammengehalten haben in schwierigen Phasen. Solche Spieler fehlen extrem, das merkt man“, klagte der 25-Jährige, der unter dem neuen Übungsleiter eine wichtigere Rolle einnimmt als unter Vorgänger Gerardo Seoane, nach dem 1:5-Debakel in Frankfurt. FanQ hat die Fußballfans in Deutschland in diesem Zusammenhang befragt, ob sie in der ‚Werkself‘ ebenfalls einen Leader vermissen. 96,12 % der Umfrageteilnehmer denken dabei, dass den Leverkusenern ein Führungsspieler guttun würde. Lediglich 2,91 % der Befragten sind diesbezüglich anderer Meinung.
Gleichwohl muss die Alonso-Elf in den kommenden Wochen Punkte sammeln, um sich bestenfalls schon vor der Winterpause etwas von der bedrohlichen Zone in der Tabelle abzusetzen. Am kommenden Mittwoch trifft Bayer in der Champions League erst einmal auf Atletico Madrid, bevor man am Samstag in Leipzig zu Gast ist. Die ‚Wölfe‘ empfangen am gleichen Tag den VfL Bochum.