Kohfeldt: Schiri-Entscheidungen zwingen Spieler zu Schauspielerei – Fans stimmen zu

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Das 2:2 bei Borussia Mönchengladbach war in Wolfsburg auch am Dienstag noch Thema. Grund war nicht das Ergebnis, sondern zwei ausgebliebene Pfiffe von Schiedsrichter Tobias Reichel. Einerseits hätte Max Kruse nach einem klaren Treffer am Knöchel einen Elfmeter kriegen müssen, andererseits war Maxence Lacroix vor seinem Handspiel, das zur roten Karte führte, in einem harten Kampf mit Gladbachs Thuram verwickelt. Beide Male verzichteten die Wolfsburg-Profis auf den Fall, beide Male wurde die Entscheidung von Reichel gegen sie ausgelegt. Trainer Florian Kohfeldt behauptete daraufhin, dass die Schiedsrichterentscheidungen die Spieler zu mehr Schauspielerei zwingen würden. FanQ hat Fußballfans in Deutschland befragt, ob sie ihm zustimmen.

Kohfeldt: „Ich halte meine Spieler nicht dazu an, zu fallen“

Schauspielerei und Schwalben sind schon länger Bestandteil im modernen Fußball, um einen Elfmeter, eine Karte oder generell einen Schiedsrichterpfiff zu erzwingen. Neymar Jr. ist beispielsweise ein Spieler, der oft in die Kritik gerät aufgrund seines Verhaltens auf dem Platz. Schon unzählige Male hat sich der Brasilianer nach einem leichten Treffer auf dem Boden gewälzt und ein schmerzverzerrtes Gesicht gemacht. Diese Art von Schauspielerei wünscht sich Wolfsburgs Trainer Florian Kohfeldt von seinen Spielern nicht. Allerdings hätte ein gezieltes Fallenlassen im Spiel gegen Borussia Mönchengladbach wohl zwei Schlüsselszenen zugunsten der Wolfsburger entscheiden können. In der 66. Minute ist Max Kruse in den Strafraum der Gladbacher eingedrungen und wurde dabei klar von Koné am Knöchel getroffen. Der Angreifer lief aber weiter und fiel erst ein paar Schritte später. Für Schiedsrichter Tobias Reichel war dies kein Grund um auf Strafstoß zu entscheiden. „Ich finde es gut, dass er versucht, die Situation zu Ende zu bringen“, sagte Florian Kohfeldt, betonte dann aber: „Wir reden über ein glasklares ‚Stempeln‘ auf den Knöchel im Strafraum. Im Mittelfeld gibt’s dafür auf jeden Fall Gelb.“

 

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Bei der anderen strittigen Szene, aus Wolfsburger Sicht, ging es um die rote Karte von Verteidiger Maxence Lacroix, der nach einem harten Kampf mit Marcus Thuram den Ball als letzter Mann mit der Hand wegschlug. Hätte der Verteidiger sich vorher fallen gelassen, wäre wohl auf Stürmerfoul entschieden worden. So schwächte der 21-jährige seine Mannschaft und wird den “Wölfen“ auch am Samstag gegen Union Berlin fehlen. Für den Trainer müsse Lacroix in so einer Situation reifer werden, er spiele das Spiel lieber mit elf gegen elf zu Ende. Allerdings stellte er auch klar heraus: „Ich halte meine Spieler nicht dazu an, zu fallen.“ Die Problematik liegt seiner Meinung nach in den Schiedsrichterentscheidungen, die die Profis zu mehr Schauspielerei zwingen würden. Besonders im Bezug auf die Szene um Max Kruse sagte Kohfeldt: „Das, was am Wochenende passiert ist, legt die Thematik nahe, dass man es machen sollte, um Elfmeter zu bekommen.“ FanQ hat daraufhin Fußballfans in Deutschland befragt, ob sie Wolfsburgs Trainer zustimmen. Eine Mehrheit von 63,5% der Fans sieht dieselbe Problematik wie der 39-jährige und sieht die Akteure zu mehr Schauspielerei gezwungen. 28,6% der Befragten sind hingegen anderer Meinung. Für die “Wölfe“ hätte ein bisschen mehr Theatralik am Samstag vielleicht drei, statt einem Punkt bedeutet.

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