Er ist zurück auf der Trainerbank. Jürgen Klinsmann hat wieder einen Job als Nationaltrainer gefunden. Der Ex-Bundestrainer übernimmt die Nationalmannschaft von Südkorea. FanQ hat die deutschen Fußballfans gefragt, wie sie die Entscheidung bewerten und ob die Mannschaft unter dem neuen Coach bei der kommenden Weltmeisterschaft weiter als das Achtelfinale kommen kann.

Klinsmann hat große Ziele – Vertrag bis zur WM 2026

Am 11. Februar 2020 kündigte Jürgen Klinsmann überraschend auf Facebook seinen sofortigen Rücktritt als Cheftrainer von Hertha BSC an. Er schrieb, dass er das Vertrauen der handelnden Personen des Vereins vermissen würde. Seine Mannschaft lag zu dem Zeitpunkt auf dem 14. Tabellenplatz und hatte sechs Zähler Vorsprung au den Relegationsrang. Knapp drei Jahre nach seinem spektakulären Abschied aus der Bundesliga kehrt Klinsmann auf die Trainerbank zurück. Nachdem es in der letzten Woche bereits mediale Berichte über fortlaufende Gespräche gegeben hatte, meldete Südkoreas Fußballverband KFA die Verpflichtung am Montag als perfekt. Der frühere Torjäger wird der Nachfolger des zurückgetretenen Portugiesen Bento als Coach der Nationalmannschaft. Sein Vorgänger scheiterte mit den „Taeguk Warriors“ bei der Weltmeisterschaft in Katar im Achtelfinale gegen Brasilien deutlich (1:4). In der Gruppenphase hatte sich Südkorea in einer Gruppe mit Portugal, Uruguay und Ghana den zweiten Platz und das Weiterkommen gesichert. Mit Jürgen Klinsmann an der Seitenlinie soll es für die Mannschaft rund um Superstar Heung-Min Son bei den nächsten Turnieren weiter gehen. Der 58-Jährige erhält dementsprechend einen Vertrag bis zur Weltmeisterschaft 2026 in Kanada, Mexiko und den USA. Zuvor steht bereits die Asien-Meisterschaft an. Klinsmann gab an, bei beiden Turnieren gute Resultate zu erzielen. Den größten Erfolg hatten die „Red Devils“ unter dem Niederländer Guus Hiddink bei der mit Japan geteilten Heim-WM 2002 erzielt. Damals holte Südkorea nach einer Niederlage gegen Deutschland im Halbfinale den vierten Platz. Dementsprechend sagte der neue Coach in seinem ersten Statement: „Von Guus Hiddink bis hin zum ehemaligen Trainer Paulo Bento – ich fühle mich geehrt, in die Fußstapfen einiger der größten Manager zu treten, die die koreanische Nationalmannschaft betreut haben.“

Du möchtest auch, dass deine Stimme zählt? Stimme hier ab!

Klinsmann soll bereits 2018 Trainerkandidat in Südkorea gewesen sein. Michael Müller, Technischer Direktor des südkoreanischen Verbandes, gab bei der Pressekonferenz am Dienstag an, dass neben Klinsmann 61 weitere Kandidaten für den Posten in Frage kamen. Mit fünf von ihnen wurde während der Trainersuche gesprochen. Bei Klinsmann sei von der ersten Sekunde an klar gewesen: „Er will den Job.“ Kommende Woche reist der Schwabe nach Südkorea, um mit seiner Arbeit zu beginnen. Während seiner Amtszeit wird er dort auch leben. Südkorea ist nach Deutschland und den USA die dritte Station als Nationaltrainer für Klinsmann. Auf Klub-Ebene hatte er neben seinem dreimonatigen Engagement bei Hertha in der Saison 2008/09 den FC Bayern München trainiert. Noch während der Saison trennte sich der Rekordmeister von seinem ehemaligen Spieler.

FanQ hat die deutschen Fußballfans gefragt, wie sie Jürgen Klinsmann als Nationaltrainer von Südkorea bewerten. Die Mehrheit von ihnen zeigt sich skeptisch. Durchschnittlich bewerteten die Teilnehmer die Entscheidung mit 2,5 von fünf Sternen. Die meisten von ihnen (30,1 %) vergaben sogar nur einen Stern. Zudem wollte FanQ von den Fans wissen, ob Südkorea unter seiner Leitung bei der nächsten Weltmeisterschaft mindestens das Viertelfinale erreichen kann. Auch hier zeigt sich, dass die Fußballanhänger nicht in Klinsmanns Fähigkeiten vertrauen. 76,7 % der Umfrageteilnehmer glauben an ein vorheriges Ausscheiden und nur 15,5 % schätzen, dass ein solcher Erfolg aufgrund seiner Kompetenzen möglich ist. Einen ersten Eindruck von seiner Arbeit können die Fans Ende März gewinnen. In den Freundschaftsspielen gegen Kolumbien und Uruguay wird Klinsmann ertsmals an der Seitenlinie stehen.