Über die Hälfte der Fußballfans in Deutschland erlebte schon einmal Gewalt gegen Schiedsrichter*innen!

Köln. Die Voting-Plattform “FanQ” hat gemeinsam mit dem FC PlayFair! und der Hochschule Heilbronn eine Umfrage zum persönlichen Umgang mit bzw. zur Wahrnehmung von Schiedsrichter*innen durchgeführt. An der Umfrage haben 2.203 Fußballfans teilgenommen und 19 Fragen beantwortet. Auffällige 69% der Teilnehmer*innen haben dabei angegeben, dass der Profifußball kein gutes Vorbild für den Umgang mit Schiedsrichter*innen ist.

Immer wieder gehören wütende Schimpftiraden, abfällige Gesten, verbale und teilweise körperliche Gewalttaten von Spielern, Trainern und Zuschauer*innen zum Alltag der Schiedsrichter*innen in Deutschland. Der FC PlayFair! Verein für Integrität und Nachhaltigkeit im Fußball e.V. hat sich diesem Problem angenommen und wird innerhalb einer Projektgruppe ein Konzept zur Stärkung von Schiedsrichter*innen erarbeiten. Darüber hinaus sollen Schiedsrichter im Amateurbereich eine Stimme bekommen.

Urs Meyer, ehemaliger Fifa-Schiedsrichter und Beirat des FC PlayFair! stellt fest: „Man sieht die Schiedsrichter nicht mehr als Respektsperson an, wie es noch zu meinen Zeiten war. Da hätte sich kein Spieler oder Trainer getraut gegen beispielsweise einen Pierluigi Collina was zu sagen (lacht). Die Verbände müssen viel strenger gegen das verbale und körperliche Vergehen von Trainern und Spielern durchgreifen – aber das ist nicht nur ein fußballspezifisches, sondern auch ein gesellschaftliches Problem. Ohne Schiedsrichter würde es den Fußball nicht geben.“

Um zunächst ein Stimmungsbild aufzuzeigen, hat der FC PlayFair! in einem ersten Schritt in Zusammenarbeit mit der Voting-Plattform “FanQ” und der Hochschule Heilbronn eine Studie durchgeführt.

Für eine deutliche Mehrheit der befragten Fans kommt es nicht infrage selber als Schiedsrichter*in aktiv zu werden. 57,4 % gaben dies so an. Bei der Frage, welche Gründe den Schiedsrichterberuf besonders unattraktiv machen, stimmten 47,3 der Befragten für die damit verbundenen Anfeindungen, 41,6 % der Befragten gaben mangelnde Anerkennung als Grund an, für 31,9 % ist der Zeitaufwand der Tätigkeit zu hoch (Mehrfachnennungen waren möglich).

Die Berichterstattung über Schiedsrichter*innen in Deutschland nehmen 39,2 % der Fans als „eher negativ“ wahr, weitere 16,8 % sogar als „überwiegend negativ“. Ähnlich fällt die Bewertung des Umgang mit Schiedsrichter*innen im Profifußball aus. 41,1 % der Fans erleben diesen als „eher negativ“, weitere 15,5 % sogar als „sehr negativ“.

Besonders schockierend ist ein anderes Ergebnis: 57,6 % der Befragten gaben an, dass sie schon einmal erlebt haben, wie ein/e Schiedsrichter*in mit verbaler oder körperlicher Gewalt konfrontiert war.

Julius Eid, Head of Media bei FanQ, stellt fest: „Wie wichtig das Projekt des FC PlayFair! ist, wird noch einmal von unseren Umfragedaten untermauert. Der generell negative Umgang mit Schiedsrichter*innen in Deutschland findet nicht im luftleeren Raum statt, sondern bereitet den Boden für Übergriffe verbaler und körperlicher Art.“

Bei redaktionellen Rückfragen nehmen Sie gerne Kontakt auf zu FanQ-Gründer Joachim Lammert, joachim.lammert@fanq.com, 0163-5293000.

Das ist FanQ

FanQ ist die “Stimme der Fans”. Es ist die einzige Fußball-Plattform, bei der die Meinung der Fans im Mittelpunkt steht. Die erfahrene FanQ-Redaktion stellt täglich aktuelle Umfragen über Web und App zur Verfügung. Fans können zu ihren Lieblingsclubs und allen relevanten Themen des Fußballs ihre Stimme abgeben. FanQ ist interaktiv. Fans können Meinungen austauschen, sozial interagieren und eigene Fragen stellen. Daraus entsteht ein repräsentatives Stimmungsbild. Außerdem erstellt FanQ Langzeitstudien, um komplexe Themen zu erforschen. Die Registrierung für die Web-Community und die Nutzung der App sind kostenlos. FanQ hat seinen Sitz in Köln.

Bei redaktionellen Rückfragen zu den Umfrageergebnissen nehmen Sie gerne Kontakt auf.

FanQ-Gründer

Dr. Joachim Lammert
joachim.lammert@fanq.com

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