Für die nächsten DFB-Spiele: Fans würden auf Werner und Kehrer verzichten
Auf den ungefährdeten 2:0-Erfolg gegen Peru folgte im zweiten Testspiel des Jahres für die deutsche Nationalmannschaft eine verdiente 2:3-Niederlage gegen Belgien. Nationaltrainer Hansi Flick hatte für die Begegnungen sechs neue Spieler nominiert und einiges ausprobiert. FanQ hat die deutschen Fußballfans nach ihrer Beurteilung der Personalentscheidungen gefragt.
Flick schenkt Werner sein Vertrauen – Wolf überzeugt als Debütant
„Es wird unterschätzt, was Timo Werner für die Mannschaft leistet. Er läuft sehr häufig in die Tiefe des Gegners, er reißt die Abwehr mit. Dadurch entstehen Räume, die größer werden. Das brauchen wir, um dann in die Räume reinzuspielen, lobte Hansi Flick den Stürmer vor dem Anstoß gegen Belgien. Wie auch schon im Spiel zuvor gegen Peru durfte der Leipziger von Anfang an neben Niclas Füllkrug im Sturm auflaufen. Doch während Füllkrug gegen Peru einen Doppelpack schnürte und auch gegen Belgien per Strafstoß erfolgreich war, blieb Werner erneut ohne eigenen Treffer. In letzter Zeit durfte der Angreifer immer seltener Erfolgserlebnisse bejubeln. Seit Jahresbeginn erzielte er für RB Leipzig drei Treffer in der Bundesliga und im Trikot der Nationalmannschaft trat er zuletzt am 14. Juni vergangenen Jahres als Torschütze in Erscheinung. Zwar schätzt Flick Werner vor allem für sein Verhalten abseits des Balles, doch die Fans können das Vertrauen des Nationaltrainers nicht mehr nachvollziehen.
Fast drei Viertel (74,4 %) der Abstimmenden bei einer Umfrage von FanQ gaben an, dass sich der Leipziger mit seinen derzeitigen Leistungen die Nominierungen für das DFB-Team nicht verdient hat. Der RB-Stürmer zeigte sich in den beiden vergangenen Begegnungen stets bemüht, doch strahlte keinerlei Torgefahr aus. Beim Sieg gegen Peru jagte er den Ball freistehend aus wenigen Metern deutlich über das Tor. Gegen Belgien gelang ihm zumindest ein Abseits-Tor. Flick ist sich sicher, dass schon bald der Knoten bei ihm wieder platzen wird: „Im Moment ist er nicht ganz so glücklich im Abschluss, daran muss er arbeiten – aber irgendwann wird man belohnt.“
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Mit zwei Einsätzen wurde auch Thilo Kehrer belohnt. In der ersten Begegnung wurde er zwar erst nach 86 Minuten eingewechselt, doch im Duell mit Belgien rückte er für den angeschlagen abgereisten Nico Schlotterbeck in die Innenverteidigung. Neben Matthias Ginter wirkte er von Anfang an überfordert. Nach einer von der gesamten Defensive vogelwilden ersten halben Stunde konnte die DFB-Elf froh sein, erst zwei Treffer kassiert zu haben. Beim zweiten Gegentor ließ er Romelu Lukaku sträflich aus den Augen und kam dem Stürmer nicht mehr hinterher. Auch abgesehen von dem Treffer hatte Kehrer immer wieder Probleme in den Zweikämpfen mit dem Angreifer von Inter Mailand. Symptomatisch prallte er im Duell mit Belgiens Torjäger nach einer knappen halben Stunde einfach an Lukaku ab. Durch seine Flexibilität bringt der Mann von West Ham United zwar wertvolles Potenzial mit, doch es war nicht sein erster schwächerer Auftritt im DFB-Dress. Für 76,9 % der deutschen Fußballfans hat er nicht das Niveau, um regelmäßig für die deutsche Nationalmannschaft nominiert zu werden. Schlotterbeck, Süle oder Rüdiger dürften in den kommenden Partien eindeutig wieder gesetzt sein.
Erstmalig nominiert war auch Malick Thiaw für die Innenverteidigung. Er kam jedoch in beiden Partien nicht zum Einsatz. Alle anderen fünf Neulinge durften ihr Debüt für die Nationalmannschaft feiern. Dortmunds Außenverteidiger Marius Wolf spielte gar in beiden Tests von Anfang an. Gegen Peru glänzte er offensiv noch al Vorbereiter, gegen Belgien zeigte er einen deutlich schwächeren Auftritt und wurde vor dem 0:1 von Carrasco ausgetanzt. Dennoch hat er die deutschen Fußballfans insgesamt überzeugt. Für 56 % der Abstimmenden war er der beste Debütant und hat realistische Chancen auf weitere Einsätze. Mergim Berisha und Kevin Schade kamen jeweils zu zwei Kurzeinsätzen. Schade trat dabei gegen Belgien als Vorlagengeber vor dem 2:3-Anschlusstreffer in Erscheinung und überzeugte immerhin 13 % der Abstimmenden, dass er sich von den Neulingen für die kommenden Begegnungen am meisten eine Nominierung verdient hat. Felix Nmecha und Josha Vagnoman kamen im Spiel gegen Belgien zu ihren ersten Einsatzminuten.