FCU festigt Tabellenführung – 55,28 % der Fans haben Union als Meisterschaftskandidaten auf dem Schirm
Von Jasmin Eigl
Union Berlin ist weiterhin auf Erfolgskurs. Die Köpenicker werden schon von so manchem Experten als Meisterkandidat gehandelt. Mit ihrem 2:0-Erfolg gegen Borussia Dortmund konnten die Berliner die Tabellenführung festigen und einmal mehr unter Beweis stellen, wie viel Potenzial in ihnen steckt. FanQ hat die deutschen Fußballfans befragt, ob man Union mittlerweile als ernsthaften Meisterschaftskandidaten auf dem Schirm haben muss.
Experten vergleichen Union Berlin mit Leicester City
Durch den Heimsieg gegen Borussia Dortmund beträgt der Vorsprung auf Verfolger und Titelverteidiger Bayern München nach wie vor vier Punkte. Auch wenn man das M-Wort im Mannschaftskreis zumindest offiziell noch nicht so gerne hört, so darf man sich in der Hauptstadt angesichts dieser Ausgangssituation durchaus Hoffnungen auf einen Champions-League-Platz machen.
Größen des deutschen Fußballs wie beispielsweise Armin Veh trauen Union in dieser Saison viel zu (FanQ berichtete). Einige von ihnen nennen die Berliner sogar als ernsthaften Meisterschaftskandidaten. Für den deutschen Profifußball würde das eine willkommene Abwechslung bedeuten, hieß der Meister seit der Saison 2012/13 doch stets Bayern München. Der letzte Titelträger vor dieser eindrucksvollen Serie der Münchener war Borussia Dortmund im Jahr 2012. Der Rekordmeister hatte in der Liga bisher so seine Probleme, scheint mittlerweile aber wieder in die Spur gefunden zu haben. Auch gegen die Köpenicker tat sich die Mannschaft von Trainer Julian Nagelsmann schwer und kam nicht über ein 1:1-Remis hinaus.
Am vergangenen Sonntag überzeugten die ‚Eisernen‘ erneut, als sie den amtierenden Vizemeister Borussia Dortmund mit 2:0 besiegten. Dabei gingen die Berliner durch zwei frühe Tore von Jannik Haberer in der achten und 21. Minute in Führung. Anschließend konnte die Fischer-Elf ihr gewohntes Spiel aufziehen und aus einer defensiven Stabilität heraus auf den einen oder anderen schnellen Umschaltmoment lauern. Auch die hochdekorierte BVB-Truppe von Edin Terzic biss sich an der Abwehr der Unioner die Zähne aus.
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Kein Wunder also, dass Rekordnationalspieler Lothar Matthäus große Stücke auf die Berliner hält. „Kann Union Meister werden? Ja, klar“, behauptet er in seiner aktuellen Kolumne bei „Sky“. Der TV-Experte geht davon aus, dass „sich die Kräfteverhältnisse in Fußball-Deutschland etwas ändern.“ Damit spielt er auch auf die lange Meisterserie der Bayern an und vergleicht Berlin mit der Meistermannschaft Kaiserslauterns von 1998 oder mit dem Team von Leicester City, das 2016 die Premier League gewann.
Auch der ehemalige Profi Dietmar Hamann, der selbst 13 Jahre lang auf der Insel gespielt hat, sieht in Union einen Meisterschaftsaspiranten und zieht Vergleiche zu Leicester: „Die Wege ähneln sich, aber in Leicester wurde schon in der 2. Liga durch den Besitzer kräftig investiert. Die Erfolgsgeschichte von Union ist noch mehr hausgemacht.“ Der Kader des Hauptstadtclubs weist allem Anschein nach auf allen Positionen die nötige Qualität auf. Rönnow als zuverlässigen Keeper, Abwehrchef Robin Knoche, ein klar strukturiertes Mittelfeld und ein treffsicherer Angriff mit Jordan Siebatcheu und vor allem Sheraldo Becker könnten – wenn sie das aktuelle Leistungsniveau nach der Winterpause bestätigen – wichtige Faktoren im Meisterschaftskampf sein.
„Wer es in die Europa League schafft, kann es auch in die Champions League schaffen, und wer die Champions League erreicht, kann auch Deutscher Meister werden“, argumentiert Matthäus. Das wäre sicherlich die Krönung der erfolgreichen Arbeit des Trainerteams um Urs Fischer. FanQ hat die Fußballfans in Deutschland befragt, ob man die Unioner tatsächlich als Meisterschaftsaspiranten auf dem Zettel haben muss. Über die Hälfte (55,28 %) der Umfrageteilnehmer trauen den Berliner dabei zu, auch über den kompletten Saisonverlauf hinweg im Meisterschaftskampf mitzumischen. 38,51 % der Befragten sehen im Hauptstadtclub hingegen keinen ernsthaften Kandidaten für den Meistertitel. Zumindest könnten die Köpenicker ihre Saisonziele langsam, aber sicher dahingehend zu überdenken, sich langfristig im oberen Tabellendrittel zu etablieren und dauerhaft um die internationalen Plätze mitzuspielen.