Reuter will WM-Spiele trotz Katar-Kritik schauen – Mehrheit der Fans versteht seine Begründung

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Von Eike Wölk

Stefan Reuter, Geschäftsführer Sport des FC Augsburg, will seinen Fernseher zu den WM-Spielen trotz der umfassenden Kritik am Gastgeberland Katar einschalten. Obwohl er die Entscheidung, die Weltmeisterschaft im Golfstaat auszutragen, als „sicher falsch“ bezeichnet, sollte man die Spieler seiner Meinung nach trotzdem unterstützen, indem man die Partien verfolgt. Vor diesem Hintergrund hat FanQ die Fußballfans in Deutschland befragt, ob sie seine Argumentation nachvollziehen können.

Reuter: „Ich werde unserer deutschen Mannschaft die Daumen drücken“

„Für jeden Fußballer ist es ein Traum, eine Fußball-Weltmeisterschaft zu spielen“, stellte FCA-Sportchef Stefan Reuter fest. Deshalb sollte man sich seiner Meinung nach auch die Spiele anschauen. Die Sportler hätten dies verdient und wollten sich nur mit den Besten der Welt messen. „Ich finde, man kann jetzt nicht die Athleten dafür bestrafen, dass vielleicht auch politisch verkehrte Entscheidungen getroffen worden sind“, erläuterte der 55-Jährige seine Ansicht.

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Die Vergabe der Weltmeisterschaft an Katar wird schon seit vielen Jahren diskutiert und kritisiert, auch weil das Turnier zum ersten Mal in seiner Geschichte im Winter anstatt im Sommer ausgetragen wird. Außerdem häufen sich die Vorwürfe, dass der Wüstenstaat das Turnier nur zu „Sportswashing“-Zwecken nutzt und demnach von der katastrophalen Menschenrechtslage im eigenen Land ablenken will. Den WM-Organisatoren wird unter anderem vorgeworfen, im Zusammenhang mit dem Bau der neuen Stadien, schwere Menschenrechtsverletzungen zu begehen. Auch die Arbeitsbedingungen sollen teilweise unzumutbar sein. Die Verantwortlichen betonten in diesem Zusammenhang zwar immer wieder, dass durch die Ausrichtung des Turniers viele Reformen angestoßen würden und sich die Lage für Gast- und Wanderarbeiter bereits verbessert habe. Die Glaubwürdigkeit dieser Aussagen wird allerdings angezweifelt, verschiedene unabhängige Beobachter und Experten teilen diese Meinung nicht.

Die Weltmeisterschaft startet am 20. November mit der Begegnung zwischen dem Gastgeber und Ecuador. Zu der Zeit fallen die Temperaturen im Durchschnitt immerhin auf 26 Grad Celsius, eigentlich perfekte Wetterbedingungen, um Fußball zu spielen. Trotzdem fühlt sich eine WM im Winter für die meisten Fans wohl eher befremdlich an. Im Hinblick auf die jüngsten Aussagen von Stefan Reuter hat FanQ die deutschen Fußballfans befragt, ob sie die Begründung des FCA-Sportchefs nachvollziehen können. 60,67% der Umfrageteilnehmer können dabei den Erklärungsansatz des Weltmeisters von 1990 verstehen. 17,98 % der Befragten finden seine Argumentation hingegen weniger überzeugend.

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