Fans einig: Bayern derzeit ein Chaosklub

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Der „FC Hollywood“ ist zurück. Bei Bayern München geht es in den letzten Wochen drunter und drüber. Auf dem Platz droht die Mannschaft durch die Patzer gegen Hoffenheim und Mainz die verbleibende Titelchance auf die Meisterschaft zu verspielen und neben dem Feld werden die Verantwortlichen immer kritischer beäugt. FanQ hat die deutschen Fußballfans gefragt, wer für die Misere beim Rekordmeister verantwortlich ist und ob beim Verein nach dem Mainz-Debakel endgültig das Chaos eingekehrt ist.

Meisterschaft nicht mehr in der eigenen Hand – Kahn mit deutlicher Kritik an der Mannschaft

„Ich weiß auch nicht, wer war jetzt die Mannschaft hier, die deutscher Meister werden wollte“, fragte Oliver Kahn nach dem 1:3 seiner Bayern gegen Mainz 05 verzweifelt. Der Vorstandschef setzte nach dem Abpfiff zu einer wütenden Brandrede an. Als „katastrophal“ betitelte er den Auftritt in der zweiten Halbzeit. Zur Pause hatte der Rekordmeister noch nach einem Treffer von Sadio Mané mit 1:0 geführt. Doch im zweiten Durchgang drehten die Mainzer innerhalb von nur 14 Minuten die Partie. Erst glich Ludovic Ajorque nach einer erneuten Unsicherheit von Yann Sommer per Kopf aus (65.), dann traf der starke Leandro Barreiro zur Führung (73.) und Aarón Martin sorgte für die Entscheidung (79.). Durch den späteren Sieg des BVB gab der FCB die Tabellenführung an den Konkurrenten aus Dortmund ab. Fünf Spieltage vor Schluss sind die Bayern nun in der Rolle des Verfolgers und müssen auf einen Ausrutscher der „Schwarzgelben“ hoffen. Dennoch gibt sich Kahn optimistisch, die elfte Meisterschaft in Folge zu gewinnen: „Für mich gibt es nur ein einziges Ziel: Diese Saison rumzubringen, und zwar mit dem deutschen Meistertitel, und dann nächste Saison nochmal richtig anzugreifen.“ Dass Kahn und die Mannschaft nur noch ein einziges Ziel haben, liegt auch daran, dass die anderen ausgerufenen Ziele bereits verfehlt wurden. Nach dem frühzeitigen Aus im DFB-Pokal und der Champions-League steht bereits im April fest, dass einzig die Meisterschale noch ihren Weg ins Trophäenkabinett in München finden kann.

Dabei hatten die Bayern sich vor gut einem Monat überraschend von Trainer Julian Nagelsmann getrennt, da die Bosse die Saisonziele unter seiner Leitung gefährdet sahen. Insbesondere die Art und Weise seiner Entlassung stieß medial und bei Fans auf Kritik. Doch auch unter seinem Nachfolger Thomas Tuchel läuft es sportlich nicht rund an der Säbener Straße. Während sein Vorgänger in 37 Spielen nur dreimal verlor, benötigte Tuchel gerade einmal sieben Anläufe, um derart oft als Verlierer vom Platz zu gehen. Trotz des Siegs beim Debüt gegen Dortmund fällt in seine Amtszeit das Ausscheiden im Pokal und der Champions League sowie das erneute Verspielen der Tabellenführung in der Bundesliga. Ebenso musste er miterleben, wie Mané gegenüber seinem Mitspieler Leroy Sané nach der Hinspielniederlage gegen Manchester City handgreiflich wurde. Bei einer Umfrage von FanQ gaben 85,6 % der Teilnehmenden deshalb an, dass spätestens seit der letzten Niederlage in Mainz das Chaos bei den Bayern endgültig eingekehrt ist.

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Auch der einstige „Titan“ stellte fest: „Wir haben in dieser Rückrunde schon alles versucht.: Gespräche, Spieler, Systeme, Taktik, Trainerwechsel.“ Für Kahn sind es vor allem die Spieler, die den FCB aus der Krise führen müssen. „Zum Schluss sind es elf Mann, die da auf dem Platz stehen, die sich für die die Ziele dieses Klubs den Hintern aufreißen müssen“, sagte der Vorstandsboss. FanQ hat die deutschen Fußballfans in diesem Zusammenhang gefragt, wer die Situation des taumelnden Rekordmeisters zu verantworten hat. 10,4 % der Abstimmenden stimmen Kahn zu und führen die Krise auf die Mannschaft zurück. Die überwiegende Mehrheit von ihnen (73,9 %) sieht jedoch Sportvorstand Hasan Salihamidzic als den Hauptschuldigen. Vereinsintern steht Salihamidzic jedoch nicht im Zentrum der Kritik.

Oliver Kahn selbst, den bei FanQ nur 7,2 % der Fans als Schuldigen sehen, soll angeblich um seinen Job bangen müssen. Nach einem Tweet des früheren Bundesliga-Stürmers Jan Aage Fjörtoft, der Kahns Abberufung als „eine Frage der Zeit“ bezeichnete, wurden Gerüchte um ein frühzeitiges Aus bei den Bayern laut. Kahn selbst dementierte und soll nach neueren Berichten noch über die Saison hinaus Zeit bekommen. Die deutschen Fußballfans würden den Ex-Torhüter der Bayern gerne ein weiteres Jahr in seiner Rolle sehen. Bei FanQ gaben 56,6 % der Teilnehmenden an, dass der 53-Jährige im Amt bleiben sollte. Nur 27,3 % sprechen sich für eine Trennung aus. „Ich habe in meiner Karriere vieles erlebt, und ich weiß, was das bedeutet, wenn es beim FC Bayern nicht gut läuft. Verantwortung tragen wir alle, damit muss man jetzt einfach umgehen“, sagte er in Mainz. Nach dem Schlusspfiff stürmte er wutentbrannt in die Kabine. „Aber trotzdem werde ich hier keinen Millimeter nachgeben“, gibt sich Kahn kämpferisch wie zu besten Zeiten. Es geht um die Meisterschaft, seine Bayern und seinen Job.

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