Fans befürworten Charta der englischen Clubs zur Verhinderung einer Super League

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Es war der Aufreger des Fußballjahres 2021: Im April geben zwölf europäische Clubs die Gründung einer europäischen Super League bekannt. Aufgrund des massiven Gegenwindes machte die auserkorene Führung der Super League erstmal einen Rückzieher und teilte mit, dass es den Wettbewerb in seiner geplanten Form erstmal nicht geben wird. Ein Jahr später haben die 20 Clubs der englischen Premier League eine gemeinsame Charta unterschrieben, um einer Neuauflage derartiger Planungen einen Riegel vorzuschieben. FanQ hat die Fußballfans in Deutschland nach ihrer Meinung zu diesem Schritt befragt.

Premier-League-Clubs setzen Zeichen gegen Super League

Die Super League war ein Projekt, das im April 2021 von zwölf Fußballvereinen aus England (Manchester United, Manchester City, FC Liverpool, FC Chelsea, FC Arsenal, Tottenham Hotspur), Italien (Juventus Turin, AC Mailand, Inter Mailand) und Spanien (Real Madrid, FC Barcelona, Atletico Madrid) initiiert wurde. Es sollte eine Liga mit 20 Teams aufgebaut werden, für die sich neben 15 ständigen Mitgliedern, die unabhängig vom sportlichen Abschneiden in ihren nationalen Ligen automatisch teilnahmeberechtigt sein sollten, fünf weitere Mannschaften für jeweils eine Saison qualifizieren können sollten. Die Super League sollte die bisherige Champions League ersetzen. Als Hauptmotiv für die Gründung werden vor allem finanzielle Gründe vermutet. So kündigte die US-Amerikanische Bank JP Morgan an, die Eliteliga mit 3,5 Milliarden Euro vorzufinanzieren. Auch von der Vermarktung der insgesamt 193 geplanten Spiele erwarteten sich die Clubverantwortlichen höhere Einnahmen.

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Die Ankündigung entfachte ein enormes negatives Echo seitens der Fans, Verbände, Ligen, Clubs, Spieler und Trainer, sodass die meisten Vereine auf den Widerstand reagierten und sich vom Projekt zurückzogen. Die Ablehnung einer europäischen Eliteliga wird beispielsweise in einer FanQ-Umfrage vom April 2021 deutlich. Darauf angesprochen, wie sie eine Super League fänden, vergaben die an der Befragung teilnehmenden Fans nur 1,8 von fünf Sternen. Lediglich die Hauptinitiatoren der Super League Real Madrid um Präsident Florentino Pérez, Juventus Turin um Präsident Andrea Agnelli sowie der FC Barcelona hoffen bis heute auf eine Umsetzung der Pläne.

Die 20 Clubs der Premier League hingegen haben jüngst ein deutliches Zeichen gegen eine Neuauflage einer europäischen Eliteliga gesetzt. Wie die „Daily Mail“ berichtet, unterschrieben die Vereinseigentümer einen gemeinsamen Vertrag, welcher eine Distanzierung von der Premier League künftig verhindert. Das dürfte die Chancen auf etwaige neue Pläne einer Liga mit den absoluten Topclubs der Welt erschweren, denn die die höchste Spielklasse aus England gilt als die beste Liga der Welt und würde einen entsprechend hohen Anteil an potenziellen Super-League-Vereinen stellen. Die ‚Big Six* aus England gehörten zu den Clubs, die im Frühjahr 2021 infolge riesiger Fanproteste und angedrohter Sanktionen seitens der UEFA abgesprungen waren. Mit der Unterzeichnung der Charta nach der Bekanntgabe der Champions-League-Reformen, die ab 2024 in Kraft treten, hat das Projekt womöglich den finalen Rückschlag erhalten. Diese Meinung vertreten auch 62,35 % der deutschen Fußballfans. Nur jeder vierte Anhänger (24,07 %) befürchtet, dass das Thema zukünftig nochmal aufkommen wird. Die Maßnahme der englischen Vereine wird von den meisten Fans positiv aufgenommen. Die Frage, wie sie die neue Charta bewerten, die die englischen Vereine an die Premier League binden und die Super League verhindern soll, wird durchschnittlich mit 4,3 von fünf möglichen Sternen beantwortet.

 

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