FanQ: Die Fans haben gewählt – das sind die Gewinner der Bundesliga-Awards 2024/25
Bayern-Neuzugang Michael Olise räumt besonders ab
Mit dem 34. Spieltag endete die diesjährige Bundesligasaison. Der FC Bayern ist zurück an der Spitze und konnte sich im Titelrennen souverän gegen Bayer Leverkusen durchsetzen. Der VfL Bochum und Holstein Kiel müssen den bitteren Gang in die Zweitklassigkeit antreten, während der 1. FC Heidenheim in der Relegation um eine weitere Spielzeit im Oberhaus bangen muss. Vor allem der Kampf um das internationale Geschäft hat bis zum Schluss für viel Spannung gesorgt. So kam es am letzten Spieltag zum direkten Duell um die Champions-League-Qualifikation zwischen dem SC Freiburg und Eintracht Frankfurt, das die Hessen für sich entscheiden konnten. Borussia Dortmund gelang unter Trainer Niko Kovač die Kehrtwende und man erreichte trotz einer insgesamt enttäuschenden Saison am Ende doch noch die Königsklasse.
Köln. Nach dem Ende dieser packenden Spielzeit hat FanQ über 4.000 Fußballfans befragt, wie sie die Saison bewerten. Welche Mannschaften haben überrascht, welche enttäuscht? Wer war der beste Spieler auf seiner Position? Und welcher Trainer hat die beste Arbeit abgeliefert? Dabei fällt auf, dass es im Vergleich zur Winterpause einige Veränderungen gab, aber die Anhänger auch mit vielen Prognosen richtig lagen.
Den 1. FSV Mainz 05 sahen die Fans nach wie vor als das Überraschungs-Team der Saison. Über ein Drittel (34,9 %) stimmte für die 05er ab, die sich mit Platz sechs für die Conference League qualifizieren konnten. Als zweite große Überraschung nannten die Befragten den SC Freiburg, der sich trotz des Abgangs von Christian Streich für die Europa League qualifizieren konnte. 27,6 Prozent gaben dem SCF ihre Stimme. Mit 18,6 Prozent der Votes belegte Eintracht Frankfurt im Ranking der positiven Überraschungen den dritten Platz.
Hinsichtlich der Enttäuschung der zurückliegenden Spielzeit ist sich eine knappe Mehrheit der Umfrageteilnehmer einig: 52,0 Prozent stimmten in dieser Kategorie für RB Leipzig. Nach der Hinrunde sah es noch danach aus, als könnten sich die Roten Bullen erneut für die Königsklasse qualifizieren, am Ende verpassten die Sachsen mit Platz sieben allerdings das internationale Geschäft, sodass sie in der kommenden Spielzeit erstmals seit dem Aufstieg in die Bundesliga nicht auf der europäischen Bühne vertreten sein werden. Trotz dem letztlich versöhnlichen Abschluss mit der Champions-League-Qualifikation sehen 19,1 Prozent die Leistungen von Borussia Dortmund als größte Enttäuschung. Auf Platz drei folgt die TSG Hoffenheim (8,2 %), aber auch mit der Bundesligasaison des VfB Stuttgart (7,7 %) sind viele Fans unzufrieden, waren die Erwartungen nach der starken Vorsaison doch hoch. Gleichwohl dürfte der DFB-Pokalsieg und die damit verbundene Teilnahme an der Europa League die Anhänger über Tabellenplatz neun in der Liga hinwegtrösten.
Bei den Individualauszeichnungen räumte besonders ein Spieler ab: Michael Olise vom FC Bayern wurde nicht nur zum besten Neuzugang (66,6 %), sondern auch zum besten Mittelfeldakteur (43,2 %) der abgelaufenen Spielzeit gekrönt. Darüber hinaus gewann der Franzose sogar die Wahl zum besten Spieler der Saison (47,6 %). Das Ranking des besten Profis führte im Winter noch Jamal Musiala vor Omar Marmoush an. Der Abgang des SGE-Stürmers und die Verletzung Musialas dürften zwar eine Rolle gespielt haben, doch wusste der Youngster selbstverständlich auch auf dem Platz zu überzeugen. Insgesamt war er an 31 der 99 Münchner Treffer direkt beteiligt (12 Tore, 19 Vorlagen). Auf Platz zwei landete mit Florian Wirtz (14,5 %) der beste Spieler der Vorsaison, Rang drei geht an VfB-Shootingstar Nick Woltemade (9,9 %).
Auf der Torhüterposition hat sich in dieser Saison niemand so richtig als unumstrittene Nummer eins der Liga herauskristallisiert, was gleichzeitig dafür spricht, dass die höchste deutsche Spielklasse zwischen den Pfosten in der Breite gut aufgestellt ist. Dieses Bild spiegelt sich auch in unserer Umfrage wider. Am Ende konnte sich Robin Zentner vom 1. FSV Mainz 05 (23,3 %) in unserer Wahl knapp vor Augsburgs Finn Dahmen (18,5 %) und Peter Gulácsi von RB Leipzig (12,0 %) durchsetzen. Daneben überzeugten jedoch auch Youngster wie Noah Atobolu (FC Augsburg) und Winter-Neuzugang Jonas Urbig (FC Bayern München).
Unter den Verteidigern sicherte sich Jonathan Tah mit 41,2 Prozent der Votes die Spitzenposition. Er wird seinen Vertrag in Leverkusen nicht verlängern und sich demnächst einer neuen Aufgabe stellen. Mit deutlichem Abstand komplettieren FCB-Innenverteidiger Dayot Upamecano (16,2 %), der gerade in der heißen Phase der Saison verletzungsbedingt ausfiel, und Frankfurts Nationalspieler Robin Kochs (11,2 %) das Podest.
Hinter dem bereits erwähnten Michael Olise (43,2 %), haben die Umfrageteilnehmer Leverkusens Top-Talent Florian Wirtz mit 24,4 Prozent der Stimmen zum zweitbesten Mittelfeldspieler der Saison gewählt. Ähnlich wie Teamkollege Jonathan Tah plant er diversen Medienberichten zufolge, seine Zelte im Rheinland abzubrechen. Allerdings scheint es ihn demnach nicht in die bayrische Landeshauptstadt zu ziehen, sondern zum Premier-League-Sieger aus Liverpool. Wirtz’ kongenialer DFB-Partner Jamal Musiala landet in dieser Kategorie auf dem dritten Rang (11,9 %).
Unter den Stürmern war Torschützenkönig Harry Kane einmal mehr das Maß der Dinge. Über die Hälfte (54,2 %) sieht den Engländer als besten Angreifer der Liga. Auf Platz zwei landet Serhou Guirassy (16,5 %), der eine starke erste Saison für den BVB spielte. Den dritten Rang des Stürmer-Rankings belegt mit Nick Woltemade (12,7 %) vom VfB Stuttgart eine der Entdeckungen dieser Spielzeit.
Die Kategorie des Newcomers der Saison umfasste alle Profis, die am ersten Spieltag maximal 21 Jahre alt waren und noch nicht mehr als 900 Bundesligaminuten auf dem Kerbholz hatten. Hier wählte knapp die Hälfte der Anhänger (48,8 %) Bayern-Keeper Jonas Urbig, der Stammtorwart Manuel Neuer während dessen Verletzung mehrmals adäquat vertreten konnte, auf den ersten Platz. Den geteilten zweiten Rang belegen der Mainzer Paul Nebel sowie Tom Bischof von der TSG Hoffenheim mit jeweils 11,7 % der User-Stimmen. An Weihnachten sahen noch 45,8 Prozent der Fans Paul Wanner auf der Pole-Position, doch konnte der junge Mittelfeldspieler seine Form nicht wirklich aufrechterhalten, sodass der Anteil seiner Votes nach der Rückrunde auf 5,5 Prozent einbrach.
Trainer der Saison wurde Bayerns neuer Übungsleiter Vincent Kompnay (40,0 %). Der Belgier überzeugte trotz anfänglicher Zweifel an seiner Person mit sehenswertem Fußball und führte die Münchner souverän zur Meisterschaft. Auf Platz zwei wählten die Befragten Niko Kovač, der während der Saison das Amt von des Chefanweisers beim BVB übernahm (20,2 %). Obwohl der Kroate erst nach der Winterpause übernahm, hat er sich seine Position in diesem Ranking verdient. Der 53-Jährige führte die abgeschlagenen Dortmunder mit einer beeindruckenden Serie zurück auf einen Champions-League-Rang. Auf Platz drei landet Julian Schuster vom SC Freiburg (12,4 %) knapp vor Frankfurts Dino Toppmöller (11,6 %) und Bo Henriksen vom 1. FSV Mainz 05 (10,6 %). Damit ist Bayers scheidender Trainer und Vorjahressieger Xabi Alonso der einzige Coach der europäisch vertretenen Vereine, der die Top-5 verpasst hat, was primär mit dem Fluch der guten Tat zu erklären sein dürfte.
Bei der Frage nach der besten Arbeit auf dem Transfermarkt liegt der FC Bayern mit 38,9 Prozent der Votes knapp vor Eintracht Frankfurt (37,6 %). Diese beiden Mannschaften waren laut 37,7 Prozent der Anhänger gleichzeitig am besten Spiel der Saison beteiligt, als sie sich am sechsten Spieltag mit einem 3:3-Remis trennten. Dahinter folgt mit 24,6 Prozent das Duell zwischen dem VfB Stuttgart und Bayer Leverkusen, als die Werkself am 26. Spieltag einen 0:2-Rückstand drehte und in letzter Minute noch mit 4:3 gewinnen konnte.
Insgesamt bewerteten die Fußballfans die Spannung der Saison mit durchschnittlich 3, von fünf möglichen Sternen. Die Frage danach, wie unterhaltsam die Liga war, beantworteten die Umfrageteilnehmer mit durchschnittlich 3,6 Sternen. Im Vergleich mit den anderen Top-5-Ligen in Europa sehen 46,7 Prozent der Abstimmenden die Bundesliga auf dem dritten Platz – wohl hinter der englischen Premier League und er spanischen La Liga. Darüber hinaus schätzen 29,2 Prozent der Fußballbegeisterten das deutsche Fußball-Oberhaus besser und 24,1 Prozent schwächer ein.
Alles in allem bot die Bundesliga-Saison 2024/25 Spannung, Überraschungen und Enttäuschungen – auf dem Platz wie auch in Bezug auf die Bewertungen durch die Fans. Insgesamt lässt sich feststellen, dass es im Vergleich zur Vorsaison einige Veränderungen gab. Gleichwohl konnten einige Spieler und Teams an die guten Leistungen des Vorjahres anknüpfen und die Anhänger erneut überzeugen. Während sich die Befragten bei einigen Aspekten zum Großteil einig zeigten, gab es in anderen Kategorien enge Ergebnisse, bei denen jede Stimme entscheidend sein konnte. Die meisten Awards in unserer Umfrage gingen zwar, an Spieler der Vereine, die auch tabellarisch zu den Spitzenteams gehörten, doch zeigten einige Profis, dass man auch in einer potenziell schwächeren Mannschaft für Aufsehen sorgen kann. Die Umfrage unterstreicht, dass die Bundesliga weiterhin von großem Zuschauerinteresse ist und für reichlich Unterhaltung sowie spannende Momente sorgt.
Das ist FanQ
FanQ ist die “Stimme der Fans”. Es ist die einzige Fußball-Plattform, bei der die Meinung der Fans im Mittelpunkt steht. Die erfahrene FanQ-Redaktion stellt täglich aktuelle Umfragen über Web und App zur Verfügung. Fans können zu ihren Lieblingsclubs und allen relevanten Themen des Fußballs ihre Stimme abgeben. FanQ ist interaktiv. Fans können Meinungen austauschen, sozial interagieren und eigene Fragen stellen. Daraus entsteht ein repräsentatives Stimmungsbild. Außerdem erstellt FanQ Langzeitstudien, um komplexe Themen zu erforschen. Die Registrierung für die Web-Community und die Nutzung der App sind kostenlos. FanQ hat seinen Sitz in Köln.
Bei redaktionellen Rückfragen zu den Umfrageergebnissen nehmen Sie gerne Kontakt auf.
Kontakt FanQ:
joachim.lammert@fanq.com
+49 (0) 163 529 3000
Kilian Weber/Joachim Lammert
Geschäftsführer