FanQ: Bundesliga-Hinrundenawards – Die Fans haben gewählt
Jamal Musiala ist Spieler und Vincent Kompany Trainer der Hinrunde
Mit dem Restart der Bundesliga am Freitagabend neigt sich die Hinrunde der Spielzeit 2024/25 allmählich auch ihrem offiziellen Ende zu. Die dreiwöchige Winterpause bot eine optimale Gelegenheit, die erste Saisonhälfte Revue passieren zu lassen, bevor das Fußballjahr am 10. Januar wieder voll an Fahrt aufnimmt. Während sich an der Spitze ein Zweikampf herauskristallisiert und im Tabellenkeller einige Teams bereits abgeschlagen scheinen, macht sich nach 15 Spieltagen mehr als die Hälfte der Liga berechtigte Hoffnungen auf die Qualifikation für das europäische Geschäft.
Köln. Den FC Bayern München und Titelverteidiger Bayer Leverkusen an der Tabellenspitze stehen zu sehen, kommt nicht unerwartet – galten sie doch vor dieser Spielzeit als Top-Favoriten auf den Gewinn der Meisterschale. Dahinter folgen mit Eintracht Frankfurt und dem 1. FSV Mainz 05 auf den Rängen drei und fünf jedoch zwei positive Überraschungen. Enttäuscht hat neben Borussia Dortmund bis dato vor allem Revier-Nachbar VfL Bochum. Das Tabellenschlusslicht hat bereits acht Punkte Rückstand auf das rettende Ufer und kämpft momentan mit dem schwächelnden Europapokal-Teilnehmer aus Heidenheim und Aufsteiger Holstein Kiel um den Relegationsplatz. FanQ hat insgesamt über 3.000 Fußballfans dazu befragt, wie sie die erste Hälfte der Bundesliga-Saison 2024/25 gesehen haben. Dabei wurde nicht nur ermittelt, welche Teams die Anhänger bisher am meisten überrascht und enttäuscht haben, sondern auch, wer für die Fußballbegeisterten hierzulande auf seiner jeweiligen Position der dominanteste Akteur der Hinserie war.
Knapp ein Drittel der Abstimmenden sieht den 1. FSV Mainz 05 als die Überraschungsmannschaft der Hinrunde (32,4 %). Mit rund einem Viertel der Stimmen folgt dahinter Eintracht Frankfurt (25,0 %), während die Leistungen des Tabellenführers aus München immerhin für 13,0 Prozent die größte Überraschung der ersten Saisonhälfte darstellten. Borussia Dortmund dagegen gehört zum zweiten Mal in Folge zu den größten Enttäuschungen der Hinrunde (33,2 %) und liegt trotz der nur sechs erspielten Punkte des VfL Bochum (14,3 %) deutlich vor dem Tabellen-18. an der Spitze dieses Rankings. Die drittmeisten Stimmen als enttäuschendstes Team der ersten 15 Spieltage erhielt der 1. FC Heidenheim (9,0 %). Die Mannschaft von Frank Schmidt, welche in der Vorjahresrangliste noch zu den drei größten Überraschungen gehörte, hat aktuell auf dem Relegationsrang stehend bereits je vier Zähler Rückstand auf die TSG 1899 Hoffenheim und den FC St. Pauli auf den Plätzen 14 und 15.
Als besten Spieler der ersten fünf Monate sehen die Bundesliga-Fans Jamal Musiala vom FC Bayern (40,2 %). Hinter Deutschlands Nationalspieler des Jahres folgen in Omar Marmoush (26,6 %) und Florian Wirtz (17,6 %) mit einigem Abstand die beiden überragenden Akteure der zwei anderen Top-drei-Clubs der bisherigen Spielzeit. Insgesamt entfielen fast 85 Prozent der Stimmen auf das genannte Trio. Umso überraschender ist es daher, dass weder Frankfurts Torgarant Marmoush (32,7 %) noch Bayer-Spielmacher Wirtz (18,5 %) den Titel als bester Angreifer gewinnen konnte. Diese Abstimmung endete knapp zu Gunsten Harry Kanes (33,4 %), während Musiala (54,0 %) für mehr als die Hälfte der Fans der überragende Mittelfeldakteur der ersten Saisonhälfte war. Sein Mannschaftskollege Joshua Kimmich (19,0 %) und Bayers Chefstratege Granit Xhaka (7,6 %) komplettieren das Podium dieser Wahl.
Die Abstimmungen zum besten Torwart und Abwehrspieler der Hinrunde brachten jeweils ziemlich enge sowie ausgeglichene Ergebnisse hervor. Den Award für den besten Schlussmann der Hinserie sicherte sich trotz zwischenzeitlicher Verletzungsprobleme und anhaltender öffentlicher Kritik an seinen Leistungen Manuel Neuer (14,9 %). Nicht nur der geringe Prozentwert des Bayern-Kapitäns, sondern auch die übrige Stimmverteilung zeigt auf, dass in der Hinserie kein Torhüter aus der Masse herausstechen konnte. Stattdessen zeugen fünf Keeper mit einem Wert oberhalb der Zehn-Prozent-Marke von der breiten Qualität auf dieser Position. Kevin Trapp erhielt die zweitmeisten Stimmen (13,3 %) und Robin Zentner landete auf dem dritten Rang (12,50). Unter den Defensivakteuren konnte sich Nico Schlotterbeck (22,1 %) gegen Nationalmannschaftskollege Jonathan Tah (17,9 %) und FCB-Innenverteidiger Dayot Upamecano (17,5 %) durchsetzen. Diese Kategorie ist somit die einzige unter den sechs wichtigsten individuellen Auszeichnungen, die nicht an einen Akteur des Rekordmeisters geht.
Beim Voting zum Trainer der Hinrunde stehen die Vertreter der drei stärksten Mannschaften nämlich ebenfalls wieder ganz oben. Vincent Kompany, der neue Übungsleiter des FC Bayern München, steht nicht nur mit seinem Team in der Liga auf Platz eins, sondern auch im Ranking der besten Trainer der ersten 15 Spieltage – und zwar mit deutlichem Vorsprung (42,0 %). Auf den Rängen zwei und drei folgen, in der gleichen Reihenfolge wie ihre Vereine in der Ligatabelle, Leverkusens Meistermacher Xabi Alonso (20,4 %) und Eintracht-Coach Dino Toppmöller (13,1 %). Außerdem hat die Kompany-Truppe nach Meinung der Bundesliga-Beobachter in Person von Michael Olise auch den überzeugendsten Sommer-Neuzugang in den eigenen Reihen (48,2 %). Hinter dem Flügelspieler liegen Borussia Mönchengladbachs ablösefreier Zugang Tim Kleindienst (18,2 %) und der neue SGE-Verteidiger Arthur Theate (9,3 %).
Ob der Dominanz der in München, Frankfurt und Leverkusen tätigen Profis bei den Individual-Awards ist es nicht verwunderlich, ebenjene Vereine auch bei den Prognosen für den weiteren Saisonverlauf ganz weit oben wiederzufinden. So glauben fast drei Viertel (72,8 %) aller Bundesliga-Fans, dass die Bayern sich nach den starken Leistungen in der ersten Saisonhälfte die Meisterschale in die Allianz Arena zurückholen können. Der Werkself trauen immerhin 17,4 Prozent die Titelverteidigung zu. Folgerichtig sind der Tabellenführer (91,3 %) sowie der amtierende deutsche Meister (93,3 %) auch die beiden meistgenannten Clubs bei der Frage nach der Champions-League-Qualifikation. Im Kampf um die beiden weiteren Plätze werden die Eintracht (67,1 %) und RB Leipzig (65,6 %) am stärksten eingeschätzt, während der BVB bei nur zwei Zählern Rückstand auf die genannten Mannschaften nach der Ansicht der Fans zu kämpfen haben wird (38,4 %). Am anderen Ende der Tabelle werden ebenfalls keine großen Veränderungen erwartet. Die momentan auf Platz 16 bis 18 stehenden Teams aus Bochum (87,0 %), Kiel (88,7 %) und Heidenheim (44,9 %) vermutet der Großteil auch am Saisonende auf den drei letzten Rängen.
Aus den Fragen zur Liga im Allgemeinen lässt sich ebenfalls ein aufschlussreiches Meinungsbild ableiten. Nach knapp der Hälfte der aktuellen Bundesliga-Saison stuft eine überwältigende Mehrheit die höchste deutsche Spielklasse als eine der drei besten Ligen Europas ein. 9,6 Prozent der Fußballbegeisterten sieht Deutschland im internationalen Vergleich an der Spitze, während über drei Viertel der Abstimmenden die Bundesliga entweder als zweitstärkste Liga empfinden (38,9 %) oder sie in ihrem persönlichen Ranking an dritter Stelle haben (38,3 %). Wie sie die Spannung und Unterhaltsamkeit des Wettbewerbs wahrnehmen, konnten die Fans in Form einer 5-Sterne-Skala beantworten. Hinsichtlich der Spannung ergab sich ein durchschnittliches Rating von 3,5 Sternen, wobei immerhin über die Hälfte aller Antwortenden (55,7 %) mit vier (46,3 %) oder sogar mit dem Maximum von fünf Sternen votierte (9,4 %). Bezüglich des Entertainment-Faktors schnitt die höchste deutsche Spielklasse mit 3,6 Sternen im Schnitt sogar noch etwas besser ab. Hier entschieden sich 61,1 Prozent für ein Rating von vier (47,2 %) oder fünf Sternen (13,9 %).
Unterm Strich darf man gespannt sein, ob die derzeitigen Top-Clubs auch in diesem Jahr an ihre guten Auftritte aus der Hinserie anknüpfen können, ob die Vereine, die sich gerade auf einer sportlichen Talfahrt befinden, es schaffen, die Wende herbeizuführen und ob die verschiedenen Prognosen – oder Befürchtungen – der deutschen Anhänger letztendlich eintreffen werden. So oder so fiebern wohl alle Fußballfans dem kommenden Freitag, den 10. Januar, entgegen, wenn der BVB den deutschen Meister im heimischen Signal Iduna Park empfängt und der Ball zum ersten Mal im Jahr 2025 endlich wieder rollt.
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