DFB: Drei verschuldete Elfmeter in fünf Spielen – Fans sehen in Schlotterbeck keinen Startelfkandidaten
Von Jasmin Eigl
In der Nations-League-Partie der deutschen Nationalmannschaft gegen England, dem letzten richtigen Härtetest vor der WM in Katar, machte Nico Schlotterbeck negativ auf sich aufmerksam. Mit seinem aggressiven Zweikampfverhalten und riskanten Tacklings sorgte er im DFB-Trikot zuletzt immer wieder für Aufreger. In seinen fünf Einsätzen unter Hansi Flick verursachte er bereits drei Elfmeter – eine alarmierende Statistik, die den Trainerstab und die Anhänger der deutschen Elf beschäftigen. Aus diesem Grund hat FanQ die deutschen Fußballfans befragt, ob der Innenverteidiger seinen Platz in der Startformation trotzdem sicher hat.
Schlotterbecks aggressiver Spielstil birgt Risiken
Der junge Abwehrspieler aus den Reihen von Borussia Dortmund ist eines der neuen Gesichter im Nationalteam. Er konnte Hansi Flick mit seiner aggressiven Zweikampfführung sowie seinen mutigen Diagonalbällen überzeugen. Auch den BVB-Verantwortlichen gefiel das Auftreten des Youngsters, bereits als dieser noch für den SC Freiburg auf dem Platz stand. 20 Millionen Euro waren Sebastian Kehl und Co. die Dienste des Shootingstars im vergangenen Sommer schließlich wert. Kein Wunder, bringt der 22-Jährige mit seiner Spielweise doch alle Qualitäten mit, die ein Top-Innenverteidiger braucht.
Auch Bundestrainer Hansi Flick entging Schlotterbecks Entwicklung nicht und so kam der Defensivakteur Ende März dieses Jahres zu seinem Debüt im DFB-Trikot. Der Abwehrmann zeichnet sich auch durch seine Leidenschaft und Emotionen auf dem Rasen aus. In der letzten Nations-League-Begegnung konnte man das beobachten, als er die Nationalmannschaft nach einem Fast-Tor der Engländer verbal pushte. Im Aufbauspiel fiel der 22-Jährige durch seine gleichermaßen ge- und missglückten Diagonalpässe auf die Außenstürmer auf. Wenn diese Bälle immer ankämen, wären sie ein Garant für mehr Torgefahr in der deutschen Offensive.
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Auf der anderen Seite verursachte er durch sein aggressives Abwehrverhalten in seinen fünf Einsätzen für das Team von Hansi Flick bereits drei Elfmeter. Den ersten konnte Kevin Trapp zwar entschärfen, dennoch symbolisieren derartige Aktionen die Unsicherheit, die phasenweise noch im Defensivverbund der Deutschen herrscht. Den letzten Fauxpas dieser Sorte leistete sich Schlotterbeck im Spiel gegen die ‚Three Lions‘, als er seinen BVB-Kollegen Jude Bellingham überflüssigerweise im eigenen Sechzehner foulte. Den fälligen Strafstoß verwandelte Harry Kane zum zwischenzeitlichen 2:3. Mit seiner Spielweise wandelt der Youngster auf dünnem Eis.
Auch Bundestrainer Hansi Flick nimmt die schwächelnde Defensivleistung und die Elfmeterserie mit Bedenken wahr: „Gerade bei einer WM sind solche Dinge tödlich, da scheidet man schneller aus, als man denkt“, mahnte er seine Spieler nach der Partie in England. Eine öffentliche, direkte Kritik an Schlotterbeck sprach der 57-Jährige zwar nicht aus, doch der BVB-Verteidiger sollte diese Angewohnheiten in seinem Abwehrspiel schnellstens abstellen.
Aus aktuellem Anlass hat FanQ die Fußballfans in Deutschland befragt, ob sie Schlotterbeck bei der anstehenden Weltmeisterschaft in der Startelf sehen. Fast zwei Drittel (66,34 %) der an der Umfrage beteiligten Personen spricht sich dabei gegen den 22-Jährigen aus. Lediglich 23,26 % würden ihn hingegen beim Turnier im Wüstenstaat gerne von Beginn an auf dem Spielfeld sehen.