Co-Gastgeber Australien verliert überraschend gegen Nigeria – Mehrheit der Fans hält Fehlen von Kerr für die Ursache
Nach einem gelungenen Start in die Weltmeisterschaft gegen Irland (1:0) mussten die „Matildas“ den ersten Rückschlag hinnehmen. Im Spiel gegen Nigeria waren die Australierinnen zwar lange Zeit überlegen und erspielten sich viele Torchancen, den ersten Treffer erzielten sie aber erst in der Nachspielzeit der ersten Hälfte. Dieser Chancenwucher sollte sich am Ende rächen, denn die „Super Falcons“ antworteten nicht nur direkt mit dem Ausgleich, sondern drehten die Partie in der zweiten Hälfte komplett. In diesem Zusammenhang wollte FanQ von den Fans in Deutschland wissen, ob das Fehlen von Superstar Sam Kerr der Grund dafür ist.
26:11-Torschüsse für Australien aber 3 Gegentore
Das hatten sich die knapp 50.000 Fans im Brisbane Stadium sicher anders vorgestellt. Nach dem Schlusspfiff waren es nicht die „Matildas“, die einen Sieg feiern durften sondern die „Super Falcons“ aus Nigeria. Die Nigerianerinnen mausern sich nach und nach zu einem echten Geheimfavoriten. Nach dem aufopferungsvoll erkämpften Remis im Auftaktspiel gegen Olympiasieger Kanada (0:0) gelang ihnen nun ein überraschendes 3:2 gegen den weiteren Mitfavoriten Australien. Das Spiel der nigerianischen Frauen war offensiv sowie defensiv gut strukturiert, vor allem der Angriff überzeugte mit seiner Effizienz. Nigeria startete mit einer 5-3-2 Aufstellung in die Partie, eine auf Abwehr ausgerichtete Formation. So verwunderte es nicht, dass die Australierinnen schnell das Heft in die Hand nahmen und dem Spiel ihren Stempel aufdrückten. So bauten die „Matildas“ starken Druck auf, hatten viel Ballbesitz und verlagerten das Spielgeschehen fast komplett in die gegnerische Hälfte. Doch ein Tor wollte der Mannschaft aus „Down Under“ zunächst nicht gelingen, das sollte sich erst am Ende der ersten Hälfte ändern. Nach einem Zuspiel von Foord netzte Emily van Egmond aus Elfmetern in der 1. Minute der Nachspielzeit ein. Die Freude über die Führung sollte aber nicht lange halten, den bis dato offensiv überhaupt nicht stattfindenden Nigerianerinnen gelang kurz danach der Ausgleich (45. +6). Australiens Abwehr sah in dieser Situation gar nicht gut aus, die Spielerinnen waren gedanklich offenbar bereits in der Kabine.
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Nach dem Seitenwechsel hatten die „Super Falcons“ an Selbstvertrauen gewonnen, sie verteidigten nun mutiger und standen weiter vorn, um die australischen Angriffe im Keim zu ersticken. Von den Australierinnen kam in diesem Spielabschnitt nicht mehr viel, und so nutzte Nigeria-Trainer Randy Waldrum die Gelegenheit für einen offensiven Wechsel. In der 63. Minute kam Nigerias Superstar Asisat Oshoala in die Partie, die etwas unerwartet auf der Bank Platz nehmen musste. Dieser Wechsel brachte den gewünschten offensiven Effekt, nach einer Ecke erhöhte Ohale per Kopf das Ergebnis auf 2:1 in der 65. Minute. Nur sieben Minuten später nutzte dann die zuvor eingewechselte Oshoala ein Missverständnis zwischen der australischen Torhüterin Mackenzie Arnold und Alanna Kennedy zum 3:1 (72.). Jetzt wachten die „Matildas“ endgültig auf und verlagerten ihr Spiel nach vorn, um noch den Ausgleich zu erzwingen. Das sollte jedoch nicht mehr gelingen, Kennedy traf zwar noch zum Anschluss in der Nachspielzeit (90. +10) aber mehr war nicht mehr drin. So endete die Partie mit 2:3 aus Sicht der Australierinnen, die nun im nächsten Spiel gegen Kanada unter Zugzwang stehen und gewinnen müssen, um aus der Gruppe zu kommen. Nigeria reicht für ein Weiterkommen hingegen schon ein Remis gegen die bereits ausgeschiedenen Irinnen.
Vor diesem Hintergrund wollte FanQ von den Fans wissen, ob die Partie mit einer fitten Sam Kerr anders verlaufen wäre. 37,11 % der Befragten sehen da so und sind der Meinung, dass Australien mit ihrem Superstar Kerr als Sieger vom Platz gegangen wäre. Dementgegen stehen 21,65 % der Umfrageteilnehmer, die glauben es liege nicht an nur einer Spielerin sondern am Kollektiv.
