Bei Verstößen gegen das FFP: Konsequente Strafen auch für große Clubs? – Nur 12,37 % der Fans glauben daran

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Von Eike Wölk

Acht europäische Top-Clubs wurden von der Europäischen Fußball-Union (UEFA) mit Geldstrafen belegt, weil sie gegen das Financial Fair Play (FFP) verstoßen haben. Unter anderem wurden die Meisterschaftsgewinner Paris St. Germain und AC Mailand zur Kasse gebeten, aber auch weitere Vereine kamen nicht ungeschoren davon. In der Bundesliga hat es ebenfalls einige Teams erwischt, allerdings sind diese nochmal mit einem blauen Auge davongekommen. Vor diesem Hintergrund hat FanQ die Fußballfans in Deutschland befragt, ob nach der Einführung der neuen Financial-Fair-Play-Regelung auch für größere Clubs konsequente Strafen in Sicht sind.

Ab 2023 keine Corona-Erleichterungen mehr

Man kann es schon als kleinen Paukenschlag bezeichnen, dass die UEFA diesmal ihre eigenen Regeln zum Financial Fair Play durchgesetzt hat. Das FFP besagt, dass im Verlauf der letzten drei Jahre relevante Einnahmen die relevanten Ausgaben mindestens ausgleichen müssen. Sollte dies nicht der Fall sein, wird auch das davor liegende Jahr betrachtet, um zu beurteilen, ob zumindest eine positive Entwicklung zu erkennen ist. Diese sogenannte „Break-even-Vorschrift“ wurde im Zeitraum von 2018 bis 2022 von acht Clubs missachtet. Diese kommen hauptsächlich aus der französischen und italienischen Liga, aber auch ein türkischer Verein ist betroffen. In der Ligue 1 haben sich Paris St. Germain, die AS Monaco und Olympique Marseille nicht an die Vorschriften gehalten. Aus der Serie A müssen der AC Mailand, Inter Mailand, Juventus Turin sowie die AS Rom ihre Geldbeutel öffnen. Darüber hinaus muss auch Besiktas Istanbul aus der Süper Lig in die Tasche greifen.

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Die acht Clubs wurden mit Geldstrafen in Höhe von insgesamt 172 Millionen Euro belegt, die von den Einnahmen der Vereine aus den europäischen Club-Wettbewerben einbehalten beziehungsweise direkt beglichen werden. Allerdings sind von diesem Gesamtbetrag erstmal nur 15% (26 Millionen Euro) sofort fällig, die restlichen 85% (146 Millionen Euro) wurden zur Bewährung ausgesetzt. Dabei traf es die italienischen Vereine Inter Mailand und AS Rom besonders hart: Ihre Bewährung wurde auf vier Jahre angesetzt. Die übrigen Vereine müssen allesamt eine dreijährige Bewährungsstrafe hinnehmen. Finanziell traf es PSG am stärksten: Die Franzosen müssen 10 Millionen Euro direkt überweisen, die übrigen 65 Millionen Euro sind zur Bewährung ausgesetzt. 19 weitere Vereine, die in der vergangenen Spielzeit an europäischen Club-Wettbewerben teilgenommen haben (u.a. Borussia Dortmund, Union Berlin, VfL Wolfsburg), konnten die „Break-even-Vorgabe“ nur dank der für 2020 und 2021 geltenden Corona-Erleichterungen beziehungsweise durch historisch positive Finanzergebnisse erfüllen.

In diesem Zusammenhang hat FanQ die deutschen Fußballfans befragt, ob sie glauben, dass große Vereine aufgrund der neuen FFP-Regelung zukünftig konsequenter bestraft werden. Die Umfrageteilnehmer sind hierbei geteilter Meinung. So denken nur 12,37 % der Anhänger, dass Verstöße gegen das FFP künftig rigoros geahndet werden. Weitere 21,65 % der Befragten sind der Ansicht, dass entsprechende Missachtungen des FFP in Zukunft zumindest teilweise geahndet werden. Der Rest der Fans befürchtet hingegen, dass es entweder meist ungeahndet bleibt, wenn Clubs die Prinzipien des FFP nicht einhalten (43,30 %), oder dass es weiterhin keine Strafen für derartige Vergehen geben wird (22,68 %).

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