Bayern-Beben: Fans sehen Nagelsmann-Rauswurf kritisch

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Am Donnerstagabend sickerte in den Medien die Meldung durch, dass sich der FC Bayern München mit sofortiger Wirkung von Trainer Julian Nagelsmann trennt. Angeblich steht sein Nachfolger bereits fest. Thomas Tuchel soll am Wochenende beim FCB unterschreiben und ab Montag das Training leiten. FanQ hat die deutschen Fußballfans nach ihrer Meinung zum spektakulären Trainerwechsel gefragt.

Nagelsmann erfährt über die Medien von seiner Entlassung – Bayern-Bosse stärkten ihn noch kürzlich

Am Mittwoch befand sich Julian Nagelsmann noch im österreichischen Zillertal. Er wollte die Länderspielpause nutzen, um die Akkus vor der entscheidenden letzten Saisonphase aufladen. Am Donnerstagabend machte ein Tweet des Transferexperten Fabrizio Romano die Runde, dass Nagelsmann in diesen entscheidenden Wochen nicht mehr an der Seitenlinie des FC Bayern München stehen wird. Der Verein würde laut Romano ernsthaft überlegen und diskutieren, den Trainer zu entlassen. Eine offizielle Bestätigung der Trennung steht Stand Freitagmittag noch aus, doch bereits mehrere Medien vermeldeten übereinstimmend, dass sich der FCB nach 21 Monaten vom Coach trennen würde. Nagelsmann selbst hatte am Donnerstag noch nichts vom Verein selbst noch nichts gehört und erfuhr von seiner Entlassung durch die Berichte. Der 35-Jährige hatte zur vergangenen Saison das Traineramt an der Säbener Straße übernommen.

In seiner ersten Spielzeit gewann er mit seiner Mannschaft die Meisterschaft, jedoch scheiterte er im DFB-Pokal und der Champions League frühzeitig. Das peinliche Ausscheiden inklusive der höchsten Pokal-Niederlage der Vereinsgeschichte beim 0:5 in Gladbach verfolgte Nagelsmann zwar quarantänebedingt nur vor dem Fernseher, doch wurde ihm stark angelastet. Auch das überraschende Viertelfinal-Aus in der Königsklasse gegen Villareal war eine Enttäuschung. In der aktuellen Saison befinden sich die Münchener erneut in allen drei Wettbewerben auf Titelkurs. Doch vor den wichtigsten Wochen des Jahres sah der Verein die Ziele gefährdet. Nach der Niederlage gegen Bayer Leverkusen überholte der BVB die Münchener in der Tabelle und hat vor dem kommenden Spitzenspiel am nächsten Samstag einen Punkt Vorsprung auf den FCB. Im Viertelfinale des Pokals steht am darauffolgenden Dienstag das Duell mit dem SC Freiburg an. In der Woche darauf geht es zum Hinspiel nach England gegen Ex-Coach Pep Guardiola und Manchester City im Viertelfinale der Champions League.

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Um nicht am Ende keine Trophäe in den Händen zu halten, soll ein neuer Mann auf der Trainerbank der Bayern Platz nehmen: Thomas Tuchel. Der ehemalige Trainer von Borussia Dortmund hatte zuletzt den FC Chelsea trainiert und mit den „Blues“ die Königsklasse gewonnen. Im vergangenen September wurde er jedoch entlassen und war seitdem bei mehreren Topklubs gehandelt worden. Statt einem Comeback bei Paris, einen Job in England bei Tottenham oder der möglichen Ancelotti-Nachfolge bei Real Madrid kehrt Tuchel, der seit mehreren Wochen bereits in München wohnt, in die Bundesliga zurück. Noch am Freitag soll das Aus von Nagelsmann offiziell bestätigt werden und am Wochenende die Verpflichtung von Tuchel als perfekt vermeldet werden. Ab Montag soll er die Leitung des Trainings übernehmen und den FCB auf die Begegnung gegen seinen Ex-Klub vorbereiten. Tuchel galt schon öfter als Trainerkandidat in München und wäre im Sommer sicherlich vom Markt gewesen, sodass die Bosse der Münchener sich die Chance nicht entgehen lassen wollten.

Dennoch wirft der Zeitpunkt der Entscheidung Fragen auf. Trotz zwischenzeitlicher Krise hatte der Verein Nagelsmann stets den Rücken gestärkt. Noch am Sonntag hatte Herbert Hainer geschwärmt: „Wir planen mit ihm langfristig, haben das mit einem Fünf-Jahres-Vertrag dokumentiert, weil wir mit ihm etwas aufbauen wollen. Man erkennt einen deutlichen Fortschritt in diesen eineinhalb Jahren.“ Dennoch endete die Amtszeit jetzt kurzfristig. Mit der Entscheidung geraten auch die Entscheidungsträger Hainer, Kahn und Salihamidzic unter Druck. Die deutschen Fußballfans sehen ihren Beschluss sehr kritisch. Mit durchschnittlich 2,4 von fünf möglichen Sternen bewerten sie einer Umfrage von FanQ zufolge die Entlassung von Nagelsmann und seine Nachfolge durch Tuchel. Zudem kritisieren die Teilnehmenden die Kommunikation des Vereins, der Nagelsmann zunächst nicht persönlich informierte. Dass der Ex-Coach von seinem Ausscheiden aus den Medien erfuhr, empfinden 80,1 % der Fans als respektlos.

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