61,04 % der Fans trauen dem SC Freiburg sogar das Europa-Leauge-Halbfinale zu

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Am gestrigen Donnerstag waren erneut drei deutsche Mannschaften im Einsatz. Während der 1. FC Köln in der Conference League die erste Niederlage einstecken musste, gewannen Union Berlin und der SC Freiburg ihre Europa-League-Gruppenspiele. Damit haben alle drei Bundesligaclubs noch die Möglichkeit, in die nächste Runde einzuziehen und europäisch zu überwintern. FanQ hat die deutschen Fußballfans zu den Leistungen der drei Teams befragt.

Auch Union Berlin darf sich noch Hoffnungen auf ein Weiterkommen machen

Der 1. FC Köln musste gestern Abend die erste Niederlage in der Europa-Conference-League-Gruppenphase hinnehmen. Für die Gäste aus Belgrad war es nach zwei Remis zum Auftakt der erste Sieg in der dritten Begegnung. ‚Effzeh‘-Coach Steffen Baumgart setzte wie erwartet wieder auf Rotation und veränderte seine Startelf auf sieben Positionen. Dabei verzichtete er unter anderem auf Hübers, Hector und Skhiri. Partizan konzentrierte sich vor allem auf die Defensive, konnte aber die erste Standardsituation nutzen. Markovic köpfte nach einer Flanke von Nacho aus dem Halbfeld zum 0:1 für die Serben ein (9.). In der Folge fokussierte sich Belgrad noch mehr auf die Abwehrarbeit, während es den ‚Geißböcken‘ an spielerischen Ideen mangelte. Nach dem Gegentreffer dauerte es eine gute Viertelstunde, ehe die Kölner zum ersten Mal gefährlich vors gegnerische Tor kamen. Adamyan traf mit einem Kopfball jedoch nur die Querlatte (23.) und Dietz köpfte das Leder neun Minuten später unbedrängt in die Arme von Belgrads Keeper Popovic (32.). Kurz vor der Pause hätten die Gäste beinahe auf 0:2 erhöht, ‚Effzeh‘-Torwart Schwäbe reagierte aber zweimal glänzend (41.). Nach dem Seitenwechsel passierte erstmal eine Zeit lang nichts, sodass Baumgart reagierte und nach einer guten Stunde Maina, Hector und Ljubicic einwechselte (62.). In der Folge war es jedoch erneut Schwäbe, der erst gegen Menig (62.). und dann gegen Pavlovic (62.) parieren musste. Weil die Kölner weiterhin nicht ins Spiel fanden, brachte der Übungsleiter der ‚Geißböcke‘ schließlich auch noch Tigges und Uth (72.). Der gewünschte Effekt blieb jedoch aus, auch weil die Partizan-Profis immer wieder liegenblieben, Zeit von der Uhr nahmen und dadurch sowohl die Kölner Spieler als auch deren Fans ihrer Nerven beraubten. Kein Wunder also, dass der Referee sieben Minuten nachspielen ließ. Kurz vor dem Abpfiff verpasste zunächst Andrade die Entscheidung für die Serben (90+1.). In der Schlussminute hielt Popovic nach einem Fast-Eigentor von Markovic dann aber die drei Punkte für sein Team fest (90+7.).

Der ‚Effzeh‘ musste sich damit in dieser Saison zum ersten Mal auf internationaler Bühne geschlagen geben. FanQ hat die Fußballfans in Deutschland in diesem Zusammenhang befragt, wie sie die Leistung der ‚Geißböcke‘ bewerten. Die Anhänger waren insgesamt nicht wirklich begeistert von der Darbietung der Kölner und vergeben hierfür im Durchschnitt nur 2,33 von fünf möglichen Sternen. Exakt die Hälfte (50,00 %) der Befragten voten dabei mit maximal zwei Sternen. Trotz der eher dürftigen Performance haben die Rheinländer noch alle Chancen, um die Gruppenphase zu überstehen. Mit vier Zählern belegen sie in ihrer Gruppe mit Belgrad, OGC Nizza und dem 1. FC Slovacko derzeit zwar nur den dritten Rang, allerdings beträgt der Rückstand des 1. FC Köln auf die ersten beiden Plätze jeweils nur einen Punkt. Am Samstag reist der ‚Effzeh‘ um 15:30 Uhr zum Derby nach Gladbach, ehe am darauffolgenden Donnerstag das Rückspiel in Serbien ansteht.

Union Berlin gelang dagegen im dritten Anlauf der erste Europa-League-Sieg. Gegen Malmö erzielte Becker nach einer langen Unterbrechung den goldenen Treffer. Die ‚Eisernen‘ begannen druckvoll, konnten die Schweden allerdings nicht mit einem frühen Tor überraschen. Mit der Zeit überließ der Hauptstadtclub vermehrt dem Gastgeber den Ball. Die Berliner zogen sich zurück und lauerten auf Konter. Die erste dicke Möglichkeit hatte dann jedoch Malmö. Ceesay scheiterte nach etwas mehr als einer Viertelstunde an Rönnow (16.). In der Folge wurden die Gäste mutiger und so kamen sie ihrerseits zu ersten Chancen. Die größte davon hatte Haberer, dessen Abschlusss nach einer Ablage von Becker etwas zu hoch angesetzt war (37.). Für den größten Aufreger sorgte dann Schäfer unmittelbar vor dem Pausenpfiff. Der Mittelfeldakteur verstolperte als letzter Mann am Mittelkreis beim Spielaufbau den Ball, Malmö-Kapitän Christiansen schaltete am schnellsten, holte sich die Kugel und konnte vom Unioner nur durch einen Trikotzieher gestoppt werden. Schäfer wurde für dieses Vergehen folgerichtig des Feldes verwiesen, der Tabellenführer der Bundesliga war fortan nur noch zu zehnt (45.). FCU-Coach Urs Fischer nahm in der Halbzeit trotz der Roten Karte keine personellen Änderungen vor, Becker zog sich etwas zurück und übernahm erstmal die Position des Ungarn. Die Schweden konnten aus der Überzahl zunächst kein Kapital schlagen. Die größte Möglichkeit hatte Christiansen, der aber in Rönnow seinen Meister fand (53.). Anschließend musste Schiedsrichter Meler das Spiel unterbrechen, nachdem Feuerwerkskörper auf den Platz geflogen waren. Erst nach einer fast halbstündigen Unterbrechung, in der die Ordner einen kompletten Block räumten und die Fangruppen beruhigt werden mussten, pfiff der Unparteiische die Partie wieder an. Malmö übernahm die Spielkontrolle, die Köpenicker warteten geduldig auf ihre Umschaltmöglichkeiten. In der 68. Minute konnte Becker schließlich nach einem Traumpass von Knoche einen Konter erfolgreich abschließen. Alleine auf Diawara im gegnerischen Gehäuse zulaufend behielt er die Nerven und schoss flach zur Führung ein (68.). Die Schweden wurden in der Schlussphase trotz Überzahl nicht mehr zwingend gefährlich und so durfte der Hauptstadtclub seinen ersten Sieg in dieser Europa-League-Saison feiern.

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Die Köpenicker liegen nun nach drei von sechs Partien in der Gruppenphase mit drei Punkten auf dem dritten Platz. Auf dem ersten Rang liegt das belgische Team Royale Union Saint-Gilloise mit dem Deutschen Dennis Eckert Ayensa, das bisher alle drei Begegnungen siegreich gestalten konnte. Dahinter folgt Sporting Braga mit sechs Zählern vor den ‚Eisernen‘ mit drei und Malmö mit null Punkten. Damit sind die Berliner nur drei Zähler von den zweitplatzierten Portugiesen entfernt. Mit dem Erfolg in Schweden hat der Tabellenführer der Bundesliga also noch eine Restchance auf den Einzug in die nächste Runde gewahrt. FanQ hat die deutschen Fußballfans deshalb befragt, ob sich die Unioner wieder Hoffnungen aufs Weiterkommen machen dürfen. 63,74 % der Umfrageteilnehmer sind dabei der Meinung, dass Union Berlin noch alle Möglichkeiten hat, die Gruppenphase zu überstehen. 18,68 % der Befragten sind diesbezüglich hingegen pessimistischer. Die Köpenicker müssen am kommenden Sonntag um 19:30 Uhr beim VfB Stuttgart ran. Am darauffolgenden Donnerstag, empfangen die Berliner die Schweden zum Rückspiel in der Europa League.

Eine deutlich bessere Ausgangslage hat der SC Freiburg. Mit der perfekten Punktausbeute von neun Zählern aus den ersten drei Gruppenspielen stehen die Breisgauer nach einem 2:0-Sieg gegen Nantes auf Europa-League-Achtelfinalkurs. Ohne den positiv auf das Coronavirus getesteten Cheftrainer Christian Streich mussten die an der Seitenlinie in der Verantwortung stehenden Co-Trainer Julian Schuster und Patrick Baier nach etwas mehr als einer Viertelstunde erstmals reagieren und Petersen für den verletzten Gregoritsch einwechseln (17.). Die Freiburger, die wettbewerbsübergreifend zum fünften Mal in Folge mit der gleichen Startformation antraten, brauchten eine Weile, bis sie richtig gefährlich vors gegnerische Tor kamen. Die beste Gelegenheit hatte Kyereh in der 32. Minute. Lafont im Kasten der Gäste konnte seinen abgefälschten Schuss jedoch entschärfen. Die Franzosen legten den Fokus im ersten Durchgang vor allem auf die Defensive und wurden dementsprechend selten gefährlich. Zu Beginn der zweiten Hälfte stolperte Chirivella im eigenen Sechzehner über den Ball und verlor das Spielgerät an Doan. Der Japaner legte in die Mitte zu Kyereh, der problemlos per Direktabnahme einschob und seine Farben in Führung brachte (48.). Anschließend war der SC weiterhin die überlegene Mannschaft. Nach etwas mehr als einer Stunde scheiterte Günter aus spitzem Winkel an Lafont (64.). Nach einem weiten Einwurf von Sildillia bediente Günter Grifo, der im gegnerischen Strafraum nicht angegriffen wurde und aus halblinker Position aus 14 Metern überlegt mit dem rechten Fuß zum 2:0 ins lange Eck abschloss (72.). Nantes ließ in der Folge noch zwei gute Chancen durch Guessand (84.) und Moutoussamy (89.) liegen, sodass es schlussendlich beim 2:0-Erfolg für die Breisgauer blieb.

Die Freiburger führen ihre Gruppe nach dem erneuten Sieg souverän an. Dahinter folgen Qarabag mit sechs, Nantes mit drei und Piräus mit null Zählern. Die Freiburger haben damit sechs Punkte Vorsprung auf den Tabellendritten aus Frankreich und stehen demnach bereits mit einem Bein im Achtelfinale. Angesichts der sehr guten Leistungen des SC in dieser Europa-Leauge-Saison hat FanQ die Fußballfans in Deutschland befragt, ob sie ihnen in dieser Verfassung sogar das Halbfinale oder mehr zutrauen. 61,04% der an der Umfrage teilnehmenden Personen vertreten dabei die Ansicht, dass die Breisgauer in dieser Form auf internationalem Parkett durchaus in die Runde der letzten vier Teams kommen können. 24,68 % der Befragten denken hingegen nicht, dass der SC Freiburg so weit kommen wird. Die Männer von Christian Streich sind am kommenden Sonntag um 17:30 Uhr in der Hauptstadt zu Gast und treffen dort auf Hertha BSC. In einer Woche kommt es dann zum Wiedersehen mit den Franzosen. Das Rückspiel findet am kommenden Donnerstag in Nantes statt.

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