59,75 % der Fans raten HSV von umstrittenem Kühne-Angebot in Höhe von 120 Millionen Euro ab

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Am heutigen Freitag tagt der Aufsichtsrat der HSV AG, der sich unter anderem mit der Sanierung des Hamburger Volksparkstadions beschäftigen wird. Einen Tag zuvor hat Klaus-Michael Kühne einen Rettungsschirm in Aussicht gestellt. Er bietet dem Verein 120 Millionen Euro, die allerdings an eine komplette Neuausrichtung des Clubs geknüpft sind. Aus diesem Grund hat FanQ die Fußballfans in Deutschland befragt, ob der HSV dieses Angebot annehmen soll.

120 Millionen Euro für die Umstrukturierung des Vereins und jede Menge Macht

Um 14:45 Uhr verschickte die Kühne Holding AG gestern laut Informationen des „Kicker“ eine Pressemitteilung, die sich auf zwei wesentliche Punkte zusammenfassen lässt: Der Milliardär würde den HSV nahezu komplett sanieren und gleichzeitig den gesamten Verein verändern. So will der mittlerweile 85-Jährige seine Anteile auf 39,9 % aufstocken und zwei Vertreter in den Aufsichtsrat entsenden. Der Deal würde folglich eine erhebliche Veränderung der Machtverhältnisse beim Traditionsclub bedeuten. So würde beispielsweise Thomas Wüstefeld, der aktuelle Vorstand der ‚Rothosen‘, von seinen Aufgaben entbunden werden. Schon vergangene Woche hatte der Investor im „Abendblatt“ mitgeteilt, dass er hoffe, dass der aktuelle Vorstand „beim HSV bald Geschichte ist.“

Darüber hinaus bietet Kühne zwar Eigenkapital, fordert allerdings „einen ständigen Arbeitsausschuss“, der unter anderem über „die personelle Gremienbesetzung entscheiden“ soll. Um seinen Plan, sich die angestrebte Macht in Form der Anteile in Höhe von 39,9 % mit den gebotenen 120 Millionen Euro zu erkaufen, müssten auch die Strukturen des Vereins verändert werden, da die HSV AG bislang nur 24,9 % verkaufen darf. Aus diesem Grund strebt der Milliardär schnellstmöglich eine außerordentliche Mitgliederversammlung an, um über die Umstrukturierung des Traditionsclubs abzustimmen.

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Eigentlich käme das Angebot des 85-Jährige gerade zur richtigen Zeit. Der Hamburger SV steht momentan finanziell mit dem Rücken zur Wand und hat so gut wie alle Möglichkeiten, um Einnahmen zu generieren ausgeschöpft. Als Beispiele können hier der Verkauf des Stadiongrundstücks sowie der Catering-Rechte angeführt werden. Konkret bietet Kühne 25 Millionen Euro für die fällige Stadionsanierung, 20 Millionen Euro für den Schuldenabbau und weitere 20 Millionen Euro für die Verstärkung der Mannschaft. Darüber hinaus ist man „bereit, der AG 60 bis 80 Millionen Euro zuzuführen. Voraussetzung hierfür ist, dass die Aktienverteilung wie folgt neu geordnet wird: 50,1 Prozent HSV e.V., 39,9 Prozent Kühne Holding AG, 10 Prozent sonstige Gesellschafter.“

Neben dieser erheblichen strukturellen Einflussnahme würde der Investor auch weiterhin die Namensrechte am Stadion übernehmen. So beabsichtigt er, die Arena in „Uwe-Seeler-Stadion“ umzubenennen und dafür „für die Dauer von zehn Jahren eine Vergütung von jährlich drei bis vier Millionen Euro an die HSV AG zu zahlen.“ Ob dieses Angebot aus reiner Nächstenliebe erfolgt, oder ob er damit um die Gunst der Fans und v.a. der stimmberechtigten Vereinsmitglieder werben möchte, sei dabei dahingestellt.

In diesem Kontext hat FanQ die deutschen Fußballfans befragt, ob der Club aus dem Norden die angebotenen 120 Millionen Euro von Investor Kühne für die Umstrukturierung des Clubs annehmen soll. Rund drei von fünf (59,75 %) an der Umfrage teilnehmenden Personen würden den HSV-Verantwortlichen davon abraten, die Millionen des 85-Jährigen anzunehmen und damit auf seine umfangreichen Forderungen einzugehen. Demgegenüber sind 31,45 % der Befragten der Meinung, dass der Verein auf das Angebot Kühnes eingehen sollte.

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